In Buxtehude findet am Wochenende das Europameisterschaftsfinale im Rallye-Cross statt. Mit dabei ist auch Andreas Steffen vom Automobilclub Niederelbe.

Hamburg. „Am Start ist höchste Konzentration gefordert. Ich gehe nochmals in mich und stelle das zu den äußeren Bedingungen passende Startprogramm ein. Das Gaspedal sowie die Kupplung sind voll durchgetreten, der Blick ist starr auf die Ampel gerichtet. Wenn sie leuchtet, schieße ich los und beschleunige von null auf 100 in weniger als vier Sekunden.“ So beschreibt Andreas Steffen (Automobilclub Niederelbe), der seit Januar Profi ist, den Start auf seiner Heimstrecke Estering in Buxtehude. Dort findet am Wochenende das Europameisterschaftsfinale im Rallye-Cross statt.

Auf die erste Schotter-Kurve prescht Steffen mit etwa 120 Stundenkilometern zu, driftet herum und beschleunigt seinen Škoda Fabia Super1600 mit 238 Pferdestärken bis ans Limit. Den Bremspunkt für Kurve Nummer zwei kennt er genau, und das muss er auch, wenn er mit 165 km/h auf diese zuschießt. „Danach beschleunige ich das Auto auf dem nächsten Schotterteil schnellstmöglich. Diese Passage macht mir am meisten Spaß, da ich fast nur drifte und das Auto voll beherrschen muss“, sagt Steffen. Und das ist bei diesen Geschwindigkeiten Schwerstarbeit. Zudem herrschen im Auto etwa 60 bis 70 Grad Celsius, was für den Fahrer, der in einem feuerfesten Rennanzug steckt, nicht gerade angenehm ist. Das sei eine mobile Sauna, scherzt der deutsche Meister von 2012.

Seit diesem Jahr fährt Andreas Steffen ausgesuchte Rennen in der Rallye-Cross-EM-Serie, um „zu testen und zu sehen, ob ich mithalten kann“, sagt der sympathische Buxtehuder. Dass er mithalten kann, zeigte Platz neun im sechsten Rennen der EM in Schweden.

Sonnabend um 10 Uhr beginnt das Event auf dem Estering. Dann tritt Andreas Steffen, der bereits im Alter von vier Jahren als begeisterter Zuschauer an der Strecke stand, in der Klasse Super1600 an. Je Klasse gibt es vier Vorläufe, aus denen sich die zwölf Zeitschnellsten für zwei Halbfinalrennen qualifizieren. Daraus dürfen die jeweils schnellsten drei Fahrer noch einmal im Finale antreten. Und in diesem wäre der 44-Jährige sehr gerne, wenn etwa 8000 Fans und die Boliden den Estering beben lassen.

Am Freitag präsentieren die EM-Fahrer von 18 bis 20 Uhr ihre Autos auf der Reeperbahn. Live-DJs sorgen für Unterhaltung.