Sebastian Formella vom TV Fischbek konnte bei den norddeutschen Amateur-Boxmeisterschaften in Hamburg am Braamkamp nicht antreten, weil er sich im Sparringskampf am Ohr verletzte.

Fischbek. Er hat geschwitzt, gestöhnt und gerackert, von Montag bis Sonnabend, und zweimal in der Woche hat er noch eine Extraschicht eingeschoben. Sechs Wochen lang hatte sich Sebastian Formella vom TV Fischbek intnsiv auf die norddeutschen Box-Meisterschaften vorbereitet. In den Ring im Hamburger Leistungszentrum am Braamkamp konnte der 26-Jährige nicht antreten. „Beim Sparring mit Serkal Ural vom Club Nordschmiede bin ich unglücklich am Ohr getroffen worden“, sagt der Pechvogel, „obwohl ich mit Kopfschutz kämpfte, hatte ich ein Loch im Trommelfell.“ Formella durfte nicht antreten bei den Meisterschaften.

Und so kam es, dass bei den Titelkämpfen von Hamburg, Schleswig Holstein und Mecklenburg-Vorpommern kein Kämpfer aus dem Süden Hamburgs zwischen die Seile kletterte. Dabei gab es Zeiten, da stellten TV Fischbek, TuS Finkenwerder, Harburger SC und Buxtehuder SV fast die Hälfte aller Hamburger Meisterboxer.

Sebastian Formella hat seinen Trainingseifer trotz der Verletzung nicht reduziert. Auch er hat, wie viele andere Boxer, das neue Cross-Fit-Zirkeltraining ausd Amerika übernommen. „Das sind acht Stationen mit Hantelübungen, Liegestützen und mit einem 400-Meter-Sprint. Das ist wirklich extrem, wir wiederholen die Übungen mehrfach. Fit bin ich auf jeden Fall, topfit.“

Denn das große Ziel für den lebensfreudigen Fachmann aus dem Hafen ist die deutsche Meisterschaft der Elite vom 3. bis 7. September in Oldenburg. Im Vorjahr hatte Sebastian Formella DM-Bronze erkämpft. „In Oldenburg will ich ins Finale“, kündigt er an. In der ersten Boxbundesliga ist der Fischbeker inzwischen ein gefragter Mann, kämpft auch in dieser Saison für das Bundesligateam Nordhausen in Thüringen.

Im nächsten Frühjahr will Sebastian Formella den Schritt ins Profigeschäft wagen. Den hat sein Trainer und Freund Mark Haupt schon vorbereitet. Haupt hat bereits zwei Profikämpfe bestritten und beide vorzeitig gewonnen. Jetzt planen sie einen Boxabend in der Uwe-Seeler-Halle auf dem ehemaligen Kasernengelände in Fischbek mit Profi- und Amateurkämpfen. Außerdem präsenitert Dima Weimer aus Neuwiedental einen K1-Kampf, bei dem Techniken aus Boxen, Karate und Kickboxen vereint sind. Der erste Kampfabend in der Uwe-Seeler-Halle ist für den 12. oder 19. Oktober geplant.