Indian Sun siegt in Horn überlegen im spektakulären Seejagdrennen. Jockey Andreas Helfenbein gewinnt sein drittes Gruppe-Rennen. HSV-Chef Jarchow wettet mit Erfolg.

Hamburg. Mit 45 Jahren ist der Mann ein versierter Profi, der über ein feines Händchen, aber auch Fortune verfügt. Als am Mittwochabend zum dritten Mal während der Derbymeetings nach einem Gruppe-Rennen die Nationalhymne erklang, stand zum dritten Mal Andreas Helfenbein oben. Nach Triumphen im Von-Gaertner-Rennen und im Hansa-Preis am Wochenende gelang ihm auch im Preis der Deutschen Afrika-Linien ein Volltreffer - Hattrick für Helfenbein.

Vor 15.000 Besuchern verwies er mit seinem Hengst Dabbitse die Favoriten Smooth Operator mit Stefanie Hofer sowie Best Regards auf die Plätze. Nach Auswertung der Zielfotografie hatte Helfenbein mit dem 130:10-Außenseiter mit einem Kopf Vorsprung Können und Glück auf seiner Seite. In 69 Sekunden gewann er in dieser Fliegerprüfung über 1.200 Meter 32.000 Euro für Trainer Christian Zschache, der den Vierjährigen nachgenannt hat.

Im Sparda 144. Deutschen Derby am Sonntag reitet Helfenbein den chancenreichen Außenseiter Schulz. Wahrscheinlich wird auch sein Kollege Christian Demuro auf dem hohen Favoriten Ivanhowe dabei sein können. Der Italiener erlitt vor dem sechsten Rennen eine Fußprellung und musste den Rest des Renntages pausieren. Derweil hat sich für das Derby Scheich Mustafa bin Abdulcadir aus den Arabischen Emiraten angesagt. Er bringt zwei Chauffeure und drei Leibwächter mit nach Hamburg.

Das spektakuläre Seejagdrennen am Mittwoch wäre nach seinem Geschmack gewesen. Über 3.600 Meter erwies sich die achtjährige Indian Sun unter Jockey Vlastislav Korytar nicht nur als stärkster Galopper sondern auch als bester Schwimmer. Hochüberlegen mit zehn Längen zeigte die Stute der Konkurrenz die Hufe.

Zuvor hatten die Bundesliga-Profis des HSV „ihr“ Rennen miterlebt. Trainer Thorsten Fink läutete die Startglocke im Führring. Auch Carl-Edgar Jarchow hatte gute Laune. Im Vorjahr hatten sich Mittelfeldspieler Tolgay Arslan und der jetzt nach Leverkusen gewechselte Heung-Min Son Geld vom HSV-Chef geliehen, um Wetten zu platzieren. „Ich hatte es schon fast vergessen. Aber Tolgay hat heute seine Schulden und auch die von Son bei mir bezahlt“, scherzte Jarchow, der selbst zehn Euro setzte und gewann.

Die Spieler, die ohne Kapitän Rafael van der Vaart vor Ort waren, schauten dem Treiben interessiert zu. Torhüter René Adler räumte mit dem Vorurteil auf, eine große Affinität zum Pferdesport zu haben. „Ich bin Laie, aber es ist eine willkommene Abwechslung. Es ist imposant, wie durchtrainiert und grazil die Pferde sind“, sagte Adler, dessen Kollege Michael Mancienne bereits bei einer der prestigeträchtigsten Turfveranstaltungen der Welt war. „Ich war einmal in Ascot auf der königlichen Bahn. Dort laufen alle im Anzug und mit großen Hüten herum“, sagte der Engländer. Das HSV-Rennen gewann Jennifer Korbus auf „Sugar Babe“. An diesem Donnerstag ist Rennpause in Horn, allerdings steigen Vertreter des Turfs in einem Gästefahren auf der Trabrennbahn in den Sulky.