Die Spielführerin der Nationalmannschaft, die in der Hansestadt geboren wurde, stattete ihrem Ex-Club VT Aurubis einen Besuch ab.

Hamburg. Margareta Kozuch war ehrlich beeindruckt. „Man muss ja nur die Augen aufmachen, um zu sehen, was sich hier entwickelt hat“, sagte die Spielführerin der deutschen Nationalmannschaft, als sie am Dienstagmittag ihrer Volleyball-Heimat Hamburg einen Kurzbesuch abstattete. Die Saison in Italiens Topliga war für die Tochter polnischer Eltern und ihren Club Busto Arsizio überraschend im Halbfinale beendet, und so hatte die 26-Jährige Zeit, um in ihrer Geburtsstadt Familie und Freunde zu besuchen. Und dazu, in der CU-Arena, der Heimspielstätte ihres Ex-Clubs VT Aurubis, Werbung zu machen für das European-League-Turnier, das die deutschen Damen vom 28. bis 30. Juni nach Hamburg führt.

Es war Kozuchs erster Besuch in der im Dezember 2011 eröffneten, rund 2300 Zuschauer fassenden Arena. Entsprechend begeistert zeigte sich die 1,87 Meter lange Außenangreiferin. „Ich habe mich beim Verband schon mehrfach dafür eingesetzt, dass wir mal in Hamburg spielen. Mit der CU-Arena gibt es jetzt endlich eine Halle, die den internationalen Ansprüchen genügt“, sagte sie. Die Vorfreude auf die Partien gegen Israel (28. Juni, 20 Uhr), Belgien (29. Juni, 20 Uhr) und Serbien (30. Juni, 18 Uhr) sei schon jetzt riesig. „Ich werde bestimmt sehr aufgeregt sein, es ist eine sehr emotionale Sache für mich, in Hamburg zu spielen“, sagte sie.

Noch mehr freut sich allerdings Vater Miroslav. „Er war völlig aus dem Häuschen und hat mich sofort nach Karten gefragt.“ Diese Tickets bekam sie am Dienstag von Aurubis-Präsident Horst Lüders überreicht. Zwei Dauerkarten, eine für den Papa, eine für Schwester Katharina, mit der Margareta einst beim Zweitligisten CVJM spielte, bevor sie 2003 zum Aurubis-Stammverein TV Fischbek wechselte. Die Mutter war vor zehn Jahren verstorben.

An ihre Bundesligazeit in Hamburg denkt Margareta Kozuch, die 2007 nach Italien gewechselt war, gern zurück. „Der Verein hat mir die Möglichkeit gegeben, in meiner Stadt zu bleiben und hier die wichtigen Grundlagen für meine Karriere zu legen. Mehr hätte ich mir nicht wünschen können“, sagte sie. Kontakt hat sie weiterhin zur früheren Nationalspielerin Christina Benecke, mit der sie früher täglich im Auto von Rahlstedt nach Neugraben zum Training pendelte. Auch Helmut von Soosten, der damals ihr Cheftrainer war und auch aktuell die Bundesligaauswahl coacht, hat sie regelmäßig gesehen. Aus dem aktuellen Team hat sie nur noch mit Mannschaftsführerin Imke Wedekind zusammengespielt.

Dass es irgendwann eine Rückkehr in die Bundesliga und dann nach Hamburg geben könnte, schließt Kozuch nicht aus. „Ich kann mir das gut vorstellen“, sagte sie, „ich plane momentan von Jahr zu Jahr und weiß noch nicht, was meine privaten Pläne sein werden.“ Derzeit ist noch offen, ob sie in Italien bleibt oder eine neue Erfahrung suchen wird. Je ein Jahr in Polen und Russland hat sie bereits absolviert. „Ich lerne sehr gern neue Sprachen, spreche neben Deutsch und Polnisch nun auch Italienisch und Englisch fließend, kann zudem Russisch und Französisch verstehen“, sagte sie. Einen Plan für die Zeit nach der Karriere gibt es noch nicht.

Zunächst steht für die dreimalige Volleyballerin des Jahres Urlaub an, Anfang Juni geht es dann mit der Nationalmannschaft in die Vorbereitung auf die European League, die in Belgien startet (14. bis 16. Juni), vor Hamburg in Serbien ausgetragen wird (21. bis 23. Juni) und in Israel endet (5. bis 7. Juli). Die Sieger der beiden Hauptrundengruppen und der bessere Gruppenzweite bestreiten das Finalturnier in Bulgarien. Karten für das Turnier in Hamburg (15 bis 120 Euro) gibt es auf der Aurubis-Homepage (www.vt-aurubis-hamburg.de) oder im DER-Reisebüro am Bahnhof Neugraben.