Tommy Haas ist das große Aushängeschild im Tennis Club Vier Jahreszeiten. Mit einem neuen Trainingskonzept will der Club an alte erfolgreiche Zeiten anknüpfen.

Hamburg. Tommy Haas war sechs Jahre alt, als er 1984 dem Tennis Club Vier Jahreszeiten (TCVJ) beitrat. Vier Jahre spielte Deutschlands mit Weltranglistenplatz 14 aktuell bester Profi in Groß Flottbek. Bis heute ist der mittlerweile 35-Jährige noch das Aushängeschild des TCVJ.

In den vergangenen Jahren lief dagegen nicht alles rund: Durch diverse Trainerwechsel und –entlassungen verlor der Verein, der an diesem Sonntag wie alle deutschen Tennisclubs seine Saisoneröffnung feiert, viele Mitglieder und an Strahlkraft. Nun will der Club neue Wege gehen und wieder an alte, erfolgreichere Zeiten anknüpfen. „Hier soll Tennis nicht nur Spaß machen, hier soll auch gut Tennis gespielt werden auf einem sich ständig steigernden Niveau“, sagt Harm Clüver. Der 68-Jährige ist seit August 2012 Vorsitzender des TCVJ und will nun durch eine Kooperation mit dem Team von „Pro Tennis Hamburg“ (PTH) die Trainingsbedingungen in seinem Club qualitativ aufwerten. Das PTH-Trainerteam ist beim TC Hummelsbüttel bereits erfolgreich aktiv und will in den Hamburger Westen expandieren.

Teil des PTH-Teams ist der frühere Profi Udo Riglewski, 1991 zeitweise Weltranglistensechster im Doppel. Zusammen mit Michael Stich gewann der heute 48-Jährige vier Doppeltitel auf der ATP-Tour. Zurzeit betreibt er eine Tennisschule in Unterhaching, am Wochenende pendelt er nach Hamburg und gibt hier Training. „Wir wollen hier etwas aufbauen. Unser Projekt ist langfristig angelegt.“, sagt Riglewski.

„Wir wollen mehr spielfähige Mannschaften stellen, die sich von Jahr zu Jahr in Niveau und Erfolg steigern“, gibt Clüver das Ziel aus. Das Projekt ist erst einmal als Fünfjahresplan konzipiert und soll neue Mitglieder für den TCVJ begeistern. Zurzeit hat der Club rund 350 Mitglieder. Allerdings müssen sich diese auf höhere Kosten einstellen. „Das Training wird rund 20 Prozent teurer“, kalkuliert Clüver den finanziellen Mehraufwand durch das neue Trainerteam. „Aber Qualität kostet nun mal Geld. Wir gehen jetzt in die Vollen und riskieren das“, sagt Clüver in der Hoffnung, dass die Mitglieder das neue Konzept annehmen und der nächste Tommy Haas nicht mehr lange auf sich warten lässt.