Hockey-Nationaltorhüter Nicolas Jacobi spielt bis Februar in Indiens neuer Profiliga und berichtet regelmäßig über seine Erfahrungen.

Hockey-Nationaltorhüter Nicolas Jacobi vom Uhlenhorster HC spielt in diesem Winter vom 14. Januar bis 10. Februar in der neu gegründeten Profiliga Hockey India League (HIL) für die Delhi Waveriders. Für abendblatt.de beschreibt der 25-Jährige seine Eindrücke in einem Tagebuch.

Seit 18 Stunden bin ich jetzt in Delhi, der Hauptstadt Indiens, und mein erster Eindruck ist: kalt! Mit einem Temperaturdurchschnitt von 14,5 Grad soll der Januar zwar der kälteste Monat des Jahres sein, aber derzeit haben wir nicht einmal zehn Grad, und das hat mich doch etwas verwundert. Als wir heute Nachmittag den ersten Stadtbummel gemacht haben, habe ich mir richtig einen abgefroren!

Mein Nationalmannschaftskollege Oskar Deecke, der ebenfalls in Delhi spielt, und ich sind am Sonnabendmorgen von Hamburg nach Zürich geflogen und von dort siebeneinhalb Stunden weiter nach Delhi, wo wir am Sonntagmorgen um 1 Uhr Ortszeit gelandet sind. Vom Flughafen ging es direkt in unser Hotel „The Park“, das mitten im Stadtzentrum dieser Elf-Millionen-Einwohner-Megacity liegt. Oskar und ich bewohnen ein Doppelzimmer, und wir werden für die gesamte Dauer unseres Aufenthaltes hier leben. Der erste Eindruck ist absolut positiv, es ist ein sehr schönes Viereinhalbsterne-Hotel, und wir waren so frei, am ersten Morgen in Indien bis 11 Uhr zu schlafen.

Nachverpflichtung von Oliver Korn?

Danach sind wir mit dem Shuttlebus abgeholt und zum Stadion gebracht worden. Die Fahrt dauert, je nach Verkehrsaufkommen, zehn bis 20 Minuten, für uns steht immer ein Bus zur Verfügung, so dass wir nicht auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen sind. Im Stadion haben wir mit den Spielern, die schon da sind, ein leichtes Aufwärmtraining gemacht. Bislang ist allerdings erst ungefähr die Hälfte des Kaders da, der Rest trifft am Montag ein. Leider hat sich der Niederländer Taeke Taekema verletzt und wird nicht kommen. Das ist allerdings die Chance für meinen UHC-Teamkollegen Oliver Korn, der bei der Spielerauktion im Dezember nicht ersteigert worden war. Die Teameigner wollen unbedingt noch einen Ausländer nachverpflichten, und Olli ist einer der Kandidaten. Wäre natürlich super, wenn er kommt!

Auch unseren Cheftrainer, Doktor Ajay Kumar Bansal, haben wir kennen gelernt, er hatte allerdings wenig Zeit für uns, weil noch Organisatorisches zu klären war. Die erste Einheit mit ein bisschen Laufen und einem Stretchingprogramm hat sein Assistent geleitet. Meine indischen Mitspieler scheinen alle nett zu sein, aber auch sehr zurückhaltend, fast schon schüchtern. Mit einigen von ihnen waren Oskar und ich nach dem Training noch in der Stadt, und da haben wir schon ein wenig mehr über das erfahren, was uns in den nächsten Wochen erwartet.

Heute Abend ist allerdings noch ein Teamessen angesetzt, wo wir unsere Manager und die Chefs vom Franchisenehmer Wave Group kennen lernen und in alle organisatorischen Dinge eingeweiht werden sollen. Darüber werde ich euch in meinem nächsten Beitrag mehr berichten. Bis dahin viele Grüße aus Indien!