Doppelsieg für Mercedes: Der Brite Gary Paffett siegte beim DTM-Rennen in der Lausitz. Ralf Schumacher beendete die Fahrt derweil wieder einmal ohne wertvolle Punkte.

Klettwitz. Doppelsieg für Mercedes, Führung für Audi - beim zweiten Saisonrennen der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) hatten beide Rivalen etwas zu feiern und lagen sich am Ende sogar in den Armen. Der Brite Gary Paffett war vor insgesamt 75.000 Zuschauern der strahlende Gewinner auf dem EuroSpeedway Lausitz, Markenkollege Bruno Spengler (Kanada) machte auf Platz zwei die Sternstunde der Silberpfeile perfekt. Der Schlüssel zum Triumph waren Paffetts extrem späte Boxenstopps; dank der taktischen Meisterleistung konnte der Brite die Führung Runde für Runde ausbauen.

Bester Audi-Pilot war Ex-Meister Mattias Ekström aus Schweden, der auf der Pole Position gestanden hatte, letztlich aber auf Rang drei chancenlos war. Die Führung in der DTM-Gesamtwertung übernahm Titelverteidiger Timo Scheider (Braubach), der in seinem Audi A4 den fünften Platz hinter Mercedes-Pilot Paul di Resta (Großbritannien) belegte.

„Über das ganze Rennen gesehen konnten wir das Tempo von Mercedes nicht mitgehen, die waren einfach einen Tick schneller“, sagte Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich und sah sich so in seinen Prognosen bestätigt: „Ich habe ja vorher gesagt: Mercedes wird kommen, und sie waren stark.“ Beim Saisonauftakt in Hockenheim hatten die Ingolstäder noch einen Vierfacherfolg gefeiert.

Auch Ekström zeigte sich als fairer Verlierer, schloss Paffett noch in der Boxengasse als einer der ersten Gratulanten in die Arme und gab dem Briten einen anerkennenden Klaps. Der Triumphator war völlig happy. „Super Auto, gute Reifen, tolles Rennen - wir waren klar die Schnellsten. Das hat Spaß gemacht, jetzt habe ich große Lust auf mehr“, sagte Paffett, dem die vier Wochen Pause bis zum nächsten Rennen auf dem Norisring (28. Juni) zu lang sind: „Ich möchte am liebsten nächste Woche wieder fahren, ich bin heiß.“

Für Paffett war es der insgesamt 11. Sieg in der DTM. Seinen letzten Erfolg hatte der 28-jährige Brite vor mehr als zwei Jahren eingefahren, als er am 6. Mai 2007 in der Motorsport Arena Oschersleben triumphierte.

Hockenheim-Sieger Tom Kristensen (Dänemark) ging im Audi auf Rang zwölf diesmal leer aus. Ralf Schumacher startete vom letzten Platz eine Aufholjagd, doch mehr als Position zehn war für den früheren Formel-1-Piloten in der Mercedes C-Klasse Baujahr 2009 nicht drin.

Scheider, der in der DTM-Gesamtwertung mit 12 Punkten und damit nur zwei Zählern Vorsprung auf Kristensen führt, verließ die Lausitz mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Beim Boxenstopp hat eine Radmutter geklemmt, das hat mich drei Sekunden gekostet. Ein Podestplatz wäre sicher möglich gewesen“, meinte der Meister, der sich aber darüber freut, als Spitzenreiter zum Audi-Heimspiel am Norisring in Nürnberg zu kommen.