Gelungener Abend für den alten und neuen IBF-Champ aus der Ukraine: Seinen Herausforder Thompson knockte Klitschko aus, von Trainer Steward gab es Lob.

Bern/Köln. Box-Weltmeister Wladimir Klitschko hat dem übertragenden Sender RTL am Sonnabend bei seinem Sieg durch technischen K.o. in der sechsten Runde gegen Tony Thompson (USA) die Top-Quote beschert. Im Schnitt verfolgten 8,36 Millionen Zuschauer den 58. Sieg im 61. Profikampf des 36-jährigen Ukrainers. In der Spitze verzeichnete der Kampf im Berner Stade de Suisse 8,89 Millionen Zuschauer. Der Marktanteil lag bei 41,5 Prozent.

Im Berner Stade de Suisse ließ Klitschko seinem Herausforder keine Chance. Für Klitschko, der seinen 21. WM-Kampf bestritt, war es der 58. Sieg im 61 Profikampf. Der 36-Jährige verlor zuletzt im April 2004 gegen den Amerikaner Lamon Brewster.

"Ich bin zufrieden mit der Entscheidung. Tony war nicht leicht zu boxen. Ich wollte es aber noch besser machen“, sagte Klitschko, der den Sieg seinem langjährigen Trainer Emanuel Steward widmete. "Wladimir hat heute gezeigt, was er kann“, sagte Steward, der am Sonnabend seinen 68. Geburtstag feierte.

Thompson, der seine dritte Niederlage im 39. Kampf kassierte, war bereits vor vier Jahren gegen Klitschko angetreten. In Hamburg verlor der 40-Jährige seinerzeit durch technischen K.o. in der elften Runde. Bei einem Sieg im Stade de Suisse hätte Thompson einen Rekord aufgestellt. Noch nie zuvor hat sich ein älterer Boxer zum ersten Mal den Schwergewichtstitel geholt.

Klitschko-Trainer Steward: Wladimir wäre für jeden eine Gefahr

"Dieses Mal war es viel einfacher. Ich war in Kontrolle“, sagte WBA-, IBF und WBO-Champion Klitschko nach dem Kampf. "Ich wusste, dass ich schneller, stärker, besser bin. Tony wollte es unbedingt. Aber es war nicht seine Nacht.“ Vier Runden lang suchte der Ukrainer nach der richtigen Distanz zum Gegner. Als er sie fand, war Thompsons Widerstand gebrochen. Eine mächtige Links-Rechts-Kombination schickte den 40 Jahre alten Amerikaner in der fünften Runde zu Boden. Nach weiteren Treffern im folgenden Durchgang zählte Ringrichter Sam Williams (USA) den Herausforderer aus.

+++ "Schneller, stärker, besser": Klitschko sucht Gegenwehr +++

"Wladimir hat durch seine überragende Physis gewonnen“, konstatierte Steward und zog an seinem Geburtstag Bilanz: "Ich habe fünf Schwergewichts-Weltmeister trainiert. Wladimir wäre für jeden Champion der Geschichte eine Gefahr gewesen. Wenn wir uns seinen Rekord anschauen, ist er einer der Besten aller Zeiten.“ Steward weiß aber auch um das Dilemma seines Schützlings. Seine ehemaligen Boxer Mike Tyson, Evander Holyfield und Lennox Lewis hatten Gegenspieler, mit denen sie sich Ringschlachten lieferten. Gegner, die sie groß machten. Wladimir Klitschko hat Herausforderer wie Thompson, die an der WM-Chance wohl vor allem die Gage reizt.

Mit Material von sid und dpa