Damen und Herren des Uhlenhorster HC scheitern in den internationalen Hockeywettbewerben. Damen dürfen nationale Endrunde ausrichten.

Hamburg. Seinen Sinn für Humor hatte Martin Schultze schon eine Stunde nach dem Abpfiff zurückgewonnen. "Ich weiß auch nicht, was die jetzt ohne uns machen wollen. Wahrscheinlich sagen sie die Endrunde ab", sagte der Trainer der Hockeyherren des Uhlenhorster HC nach der 1:2-Niederlage im Achtelfinale der Euro Hockey League (EHL) am Sonnabend beim niederländischen Spitzenklub HC Bloemendaal. Im vierten Jahr ihres Bestehens muss die EHL im Endspiel erstmals ohne die Hamburger auskommen. 2008 und 2010 hatten die "Uhlen" gewonnen, 2009 waren sie dem Dauerrivalen aus Bloemendaal unterlegen.

Auch in diesem Jahr hätten Schultzes Mannen gern auf ein freies Pfingstwochenende - dann wird traditionell die Endrunde ausgespielt - verzichtet. Dazu hätte es allerdings einer besseren Ausbeute im Offensivbereich bedurft. "Wenn mir vor der Partie jemand gesagt hätte, dass Bloemendaal nur zwei Tore schießt, wäre ich sicher gewesen, dass wir gewinnen", sagte Schultze. Doch weil einerseits Bloemendaals Torhüter Jaap Stockmann überragend in Form war und andererseits die UHC-Angreifer beste Torgelegenheiten ausließen, reichte es lediglich zum Führungstreffer durch Oliver Korn (45.). Dieser allerdings weckte die 5000 enthusiastischen Fans auf der Anlage des gastgebenden HC auf, die mit den Siegtoren durch Wouter Jolie (50.) und Nick Meijer (65.) belohnt wurden.

"Natürlich sind wir traurig, dass wir erstmals nicht die Endrunde erreicht haben", sagte UHC-Regisseur Moritz Fürste. "Aber wir werden nun alles geben, um die letzte Titelchance zu nutzen, die uns in dieser Saison bleibt." Der nationale Meistertitel im Feld fehlt dem UHC noch in der Sammlung, deshalb ist der Coach sicher, dass das europäische Aus für die Bundesliga vorteilhaft sein kann. "Die Jungs sind jetzt heiß auf Sonnabend", sagte er. Im Stadtderby beim Harvestehuder THC steht dann um 15 Uhr das letzte Spiel der Hauptrunde an. Der Sieger sichert sich für die im Modus "Best of three" ausgespielten Play-offs Heimrecht im möglichen dritten Spiel von Viertel- und Halbfinale.

In der Damen-Bundesliga steht am Sonnabend bereits der erste Viertelfinal-Spieltag an. Dass sich die UHC-Damen zu 100 Prozent auf ihr Stadtduell mit dem Club an der Alster - Spiel eins am Sonnabend um 17.30 Uhr bei Alster - konzentrieren können, steht seit gestern fest.

Im Viertelfinale des EHL-Pendants EuroHockey Club Champions Cup (ECCC) unterlag das Team von Trainer Kais Al Saadi in 's-Hertogenbosch den Niederländerinnen von MHC Laren mit 1:5. "Nach dem Spielverlauf ist das Ergebnis ein Witz, aber wir haben aufgezeigt bekommen, wie man auf internationalem Topniveau solche Spiele gewinnt", sagte Al Saadi, dessen Team nach schnellem 0:3-Rückstand über weite Strecken das Spiel bestimmte. Insbesondere die Mittelfeldspielerinnen Jana Teschke und Julia Dudorov erhielten für das Ausschalten von Larens Superstar Naomi van Ass ein Sonderlob.

Weil neben beiden UHC-Teams mit Mannheim und RW Köln (Herren) sowie dem Berliner HC (Damen) auch alle anderen deutschen Mannschaften international ausschieden, zog der UHC sein Interesse an der Ausrichtung der Doppel-Endrunde zu Pfingsten zurück. Dafür erhielt der Klub den Zuschlag, die nationale Endrunde der Damen am 4./5. Juni auszurichten.