Der Kanadier stürzte nach einem Fehler am Zielsprung. Ärzte versuchten erfolglos, den 29-Jährigen zu reanimieren. Weitere Rennen abgesagt.

Grindelwald. Der kanadische Skisport muss erneut einen schweren Verlust verkraften: Nicht einmal zwei Monate nach dem Tod der Ski-Freeytlerin Sarah Burke verunglückte am Sonnabend der Skikross-Läufer Nick Zoricic bei einem Weltcup-Rennen im schweizerischen Grindelwald tödlich. Der Kanadier stürzte nach einem Fehler am Zielsprung so unglücklich in die Fangnetze am Streckenrand, dass er seinen Verletzungen erlag.

"Trotz Reanimation erlag Zoricic um 12.35 Uhr seinen Verletzungen, es muss von einem schweren Schädel-Hirntrauma ausgegangen werden“, schrieb der ausrichtende Schweizer Skiverband Swiss-Ski in einer Mitteilung. Nach dem schweren Unfall wurde das Rennen umgehend abgebrochen. Der Weltcup kann nach Einschätzung des Sportdirektosr Skicross des Deutschen Skiverbandes, Heli Herdt, aufgrund der Lichtverhältnisse am Sonnabend nicht mehr fortgesetzt werden. Auch das für Sonntag geplante zweite Weltcup-Rennen wurde abgesagt.

Im vierten Achtelfinallauf, in dem auch der Deutsche Thomas Fischer, Sohn von Biathlon-Legende Fritz Fischer, an den Start ging, fuhr Zoricic den Sprung vor dem Ziel zu schräg an. Statt in der Aufsprungzone vor dem Zieltransparent zu landen, krachte er in die Fangnetze. Er überschlug sich und blieb bewusstlos liegen.

Die schnell herbeigeeilten Mediziner leisteten umgehend Erstversorgung und versuchten, den 29 Jahre alten gebürtigen Bosnier zu reanimieren. Allerdings blieben die Bemühungen erfolglos. Nach 45 Minuten wurde Zoricic mit dem Helikopter in ein Krankenhaus geflogen. Den schockierten Mitgliedern der kanadischen Mannschaft standen da bereits Tränen in den Augen.

Zoricic, geboren in Sarajevo, war als Fünfjähriger mit seiner Familie nach Kanada ausgewandert. Er begann seine sportliche Karriere als Alpiner und trat sogar viermal bei einem Weltcup-Slalom an, ehe er 2009 zum Skicross wechselte und dort den Durchbruch im Weltcup schaffte. In der vergangenen Saison belegte er Rang sechs im Gesamt-Weltcup. Bei der WM 2011 war er Achter geworden.

Für die kanadischen Freestyler ist es bereits der zweite Schicksalsschlag innnerhalb weniger Wochen. Am 19. Januar war die Freestyle-Ikone Sarah Burke nach einem Sturz beim Superpipe-Training in Park City im US-Bundesstaat Utah ihren schweren Kopfverletzungen erlegen. Bei Skicross-Rennen ist es beinahe regelmäßig zu schweren Stürzen gekommen, allerdings nie zu tödlichen.

Mit Material von sid, dpa und dapd