Über die Anfänge eines mittlerweile weltberühmten Versteckspiels. Zu Beginn war die Technik das größte Sorgenkind der Erfinder.

Hamburg. Die elektronische Entwicklung ist in fast alle Bereichen unseres Lebens vorgedrungen und ist unaufhaltsam geworden. Früher malte man bei einer Schatzsuche oder Schnitzeljagd Zeichen, um den Weg zu markieren, heute nutzt man das Internet und einen GPS-Empfänger um ein Versteck zu finden.

Als 1970 das Global Positining System (besser bekannt als GPS) von US-Verteidigungsministerium erfunden wurde, wusste noch keiner, dass es eines Tages dem Hobby vieler Menschen dienen würde. Vielmehr lag der Sinn darin, es für militärische Zwecke einzusetzen. So wurde auch die Genauigkeit des Systems durch einen künstlichen Fehler (selective ability, kurz SA) eingeschränkt, so dass es für die zivile Bevölkerung nicht möglich war Orte genauer als auf 100 Meter Entfernung zu bestimmen. Als im Jahre 2000 das GPS-System für alle Benutzer freigegeben wurde, konnte mit Hilfe der Geräte eine Messgenauigkeit von bis zu zehn Metern erreicht werden: Die Grundlage für das Geocaching war gelegt. Diesen Wendepunkt in der Geschichte des GPS wollte der Gründer des Geocaching Dave Ulmer feiern und kündigte am 3. Mai 2000 in einem Internetforum an: „Jetzt, da SA ausgeschaltet ist, können wir ein weltweites Versteckspiel beginnen…“

Weiter schrieb er: „Ich stelle mir vor, einen fünf Gallonen großen Plastikeimer mit Deckel am Ort des Verstecks halb zu vergraben. Ich werde alles Mögliche hineinpacken. Ich werde auch ein Logbuch und einen Bleistift hineinpacken, so dass Besucher ihren Fund belegen können. Ein Eintrag im Logbuch sollte enthalten: Datum, Uhrzeit, was jemand rausgenommen und was er dafür reingetan hat. Ein Blick ins Logbuch sollte euch so einen schnellen Überblick über den Inhalt des Verstecks geben.“

Auch forderte er alle anderen Nutzer auf, es ihm gleich zu tun und ebenfalls Dinge zu verstecken, und nachdem er die Koordinaten N 45° 17.460‘ W122° 24.800‘ ins Internet gestellt hatte, war der erste Cache der Geschichte am nächsten Tag bereits das erste Mal gehoben worden.

Aufgrund des Internets verbreitet sich die Kunde des neuen Spiels schnell, und schon ein paar Tage später wird der erste Cache am anderen Ende der Welt in Neuseeland versteckt. Kurz darauf werden die ersten Internetseiten gegründet, es werden die Spielregeln festgelegt, um dem ganzen einen Rahmen zu geben, und schon fünf Monate später wird der erste Geocache in Brandenburg versteckt, womit das Geocaching auch Deutschland erreicht hatte. Die Entwicklung ging rasant voran, und bereits 2005 wurde die 10.000er-Marke versteckter Caches in Deutschland geknackt.

Natürlich blieb auch diesem Bereich die Kommerzialisierung nicht lange fern, und es wurden versuche gestartet, Koordinaten nur gegen Bezahlung preiszugeben, aber auch bis heute haben sich kostenlose Seiten im Internet gehalten, und so kann sich jeder - egal ob groß oder klein - auf die Suche begeben.