Ein langjähriger Spieler benannte eine konkrete Partie, die manipuliert worden sei und sprach von weiteren Fällen. Der Hamburger Fußball-Verband fordert ein generelles Wettverbot im Amateurfußball.

Hamburg. Spieler und Vereinsverantwortliche in der Oberliga sehen sich einem schweren Betrugsverdacht ausgesetzt. Wie die „Bergedorfer Zeitung“ berichtet, erhob ein langjähriger Amateurfußballer in einem Interview konkrete Vorwürfe über Spielmanipulation und Wettbetrug. Die Trainer der betroffenen Vereine zeigten sich schockiert.

Konkret benannte der Spieler laut „Bergedorfer Zeitung“ die Begegnung Bramfelder SV gegen Germania Schnelsen (4:3) vom 32. Spieltag der vergangenen Saison als manipuliert. Außerdem deutete der Spieler an, dass in der Vergangenheit eine Reihe weiterer Spiele von Teilnehmern verschoben wurden, um Wetteinnahmen zu erzielen. "Leider kann ich mir das vorstellen", sagte Jan Schönteich, Trainer der TuS Dassendorf gegenüber der Zeitung.

Die Amateurligen gelten als besonders anfällig für Wettmanipulationen, da eine große Anzahl von Spielen ohne starkes öffentliches Interesse stattfindet und die Spieler selbst oft unbemerkt auf die eigenen Partien wetten können. Die betroffenen Vereine zeigten sich nach dem Bericht überrascht von den Vorwürfen. „Das ist starker Tobak. Ich möchte das nicht kommentieren, sondern mich erst mit meinen Vorstandskollegen beraten, bevor wir reagieren", sagte demnach Jörg Wohlgemuth, Vorsitzender von Germania Schnelsen.

Der Hamburger Fußball-Verband erneuerte angesichts der Vorwürfe seine Forderung nach strikten Regeln für Glücksspiel im Bereich des Amateurfußballs. "Das Allerbeste wäre, wenn man auf diese Klassen gar nicht mehr wetten kann", sagte ein Sprecher der „Bergedorfer Zeitung“ zufolge.