Hamburg -. Vor dem Spiel gegen Einigkeit Wilhelmsburg war er ziemlich sauer. TuS Hamburgs Trainer Thorsten Beyer schlugen die letzten Auftritte seiner Jungs gewaltig auf den Magen. Ohne Biss und Esprit trat seine Mannschaft in diesem Jahr auf. Kein Tor und nur zwei Punkte bekam sie in drei Spielen zustande, schlugen sogar den SC Europa trotz einer halbstündigen doppelten Überzahl nicht. Am Freitag in Ohe (0:1) platzte Beyer schließlich der Kragen. "Ich habe eine Kabinenansprache gehalten, die auch der Gegner gehört hat. Leider ohne Erfolg", blickte er noch vor der Begegnung gegen Einigkeit Wilhelmsburg zurück. "Zur Zeit reicht es mir einfach. Die Mannschaft hat sich eine Konsumhaltung zugelegt, zeigt kaum Einstellung und schaut einfach mal, was kommt. So muss ich einen Aufwand betreiben, der es mir langfristig nicht wert ist." Somit schloss Beyer - als akribischer Arbeiter bekannt, der seine Spieler zu eigenen schriftlichen Bewertungen nach jeder Partie auffordert - auch Konsequenzen nicht aus. "Wenn so wenig Selbstkritik da ist, weiß ich nicht, ob ich bleibe. Ich habe zwar zugesagt, aber so macht es keinen Spaß."

Doch nun haben in seine Jungs zumindest ein wenig versöhnen können. In einer über weite Strecken ausgeglichenen Partie sorgte Timo Yasini eine Minute vor dem Ende für den goldenen 1:0-Erfolg. Golden, weil der Verein vom Gesundbrunnen somit zum ersten Mal seit dem zweiten Spieltag die Abstiegsränge verlässt. "wir hatten schon in Halbzeit eins zwei dicke Chancen durch Timo", sagte Beyer nach dem Spiel, verhehlte aber auch nicht, "dass uns Yavuz Karabulut in der zweiten Hälfte mit drei Top-Paraden die Begegnung gewonnen hat." Für Beyer ist es aber damit noch nicht alles vergessen: "Das war jetzt erst mal ein Anfang."