Spontane Feiern sind doch die besten. Nach dem Sensationssieg im Hamburger Pokalendspiel gegen Altona 93 im Mai schauten sich die Concordia-Spieler verdutzt an - denn es war nichts geplant. Getanzt und gesungen wurde trotzdem bis in die Morgenstunden.

Hamburg. Am Sonntag steht die nächste Party an: zunächst auf dem Platz im DFB-Pokal gegen den Zweitligisten TuS Koblenz (14.30 Uhr, Hoheluft), danach ist Open End. Neu-Manager Holger Jachtner ist diesmal gewappnet: "Wir haben da sicher etwas im Hinterkopf", sagt er schmunzelnd.

Schließlich hatte sein Kapitän Thomas Reiher bei der Auslosung die Devise ausgegeben: "Jetzt sind wir eben Favorit." Richtig glauben mag bei dem Oberligisten, der seine Heimat Marienthal und fast die komplette Pokalsieger-Mannschaft verloren hat, allerdings niemand an einen Erfolg. Schließlich blieb Koblenz in der Vorbereitung ungeschlagen und bewies zuletzt mit einem 1:1 gegen Borussia Dortmund die gute Form. Aber Concordia weiß, wie man im DFB-Pokal gewinnen kann: Bei der bislang letzten Teilnahme 1987 gab es in der ersten Runde unter Trainer Manfred Lorenz ein 3:0 gegen die SpVgg Erkenschwick. Star des Teams war Torjäger Andreas Klitzke. Damals gab es noch keine 100 000 Euro vom DFB und eine Live-Übertragung im Fernsehen. Jetzt deckt allein dieses eine Spiel den Jahresetat Concordias.

"Der Aufwand ist erheblich, aber er lohnt sich ja", sagt Jachtner, der seit Wochen den Draht zum DFB, zum TV-Sender Sky und zur Polizei hält. Dabei rechnet er nicht gerade mit Zuschauermassen, die ins Victoria-Stadion strömen: "Bei 1500 Leuten mache ich einen Luftsprung", verspricht der 65-Jährige. Immerhin wurden in Koblenz im Vorverkauf 200 Tickets abgesetzt. Sportlich schätzt Trainer Daniel Sager die Aufgabe realistisch ein: "Man spielt nicht alle Tage gegen eine Profimannschaft. Die Jungs sollen Spaß haben und viel lernen." Am meisten Spaß hätten sie bestimmt bei einer weiteren Party - anlässlich der Auslosung der zweiten Runde am 8. August ...