Die Ur-Version dieses Spiels für Jedermann erfährt immer größere Beliebtheit. Student Johannes Schmitt sorgte für eine angemessene Reform. Im Mittelpunkt des Sports stehen ein Fußball und eine Stange.

Hamburg. Buschball ist ein neuer Trendsport, der aber schon auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Bereits 1977 spielten ein paar Freunde die heute als Ur-Version bezeichnete Variante. Für diese stand allerdings auch der Zufall ein Stück weit Pate. Im Urlaub kickten sie mit einem Fußball durch die Gegend, da sie nicht genug Spieler für ein ordentliches Spiel beisammen hatten. Irgendwann versuchten sie, Verkehrsschilder zu treffen. Schon recht bald wurde das zu einfach und so begannen sie, auf Verkehrsregelungshilfen (also Schilder) zu zielen, die hinter Büschen und Sträuchern versteckt lagen. Die erste Version des Spiels war geboren.

In den folgenden Jahren wurde der Fußball allerdings immer seltener zu diesem Zwecke herausgeholt, nicht zuletzt da insbesondere in Großstädten das Schießen auf Verkehrsschilder – gerade durch die zunehmende Motorisierung – gefährlich ist. So geriet Buschball langsam in Vergessenheit, bis 30 Jahre nach der Premiere der Student Johannes Schmitt von dem Spiel erfuhr.

Von der Idee begeistert, erzählte er seinem Kumpel Martin Sowa davon, und nach einer Proberunde machten sich die beiden daran das Spielkonzept zu überarbeiten. Aufgrund des Gefahrenpotenzials der Kombination Verkehrsschilder/Fußbälle entschieden sie sich, ein mobiles Ziel zu entwickeln. Sie konstruierten die Fahnenstange, "Pole" genannt (aus dem Englischen für "die Stange").

Zudem verfassten sie ein umfassendes Regelwerk, um das Spielkonzept in eine stabile Form zu gießen. Im Laufe des ersten Jahres wurde es durch einige Änderungen optimiert und auch das Wertungssystem für die Weltrangliste erfuhr nach mehreren Praxistests zwei Korrekturen.

Vorzüge des Spiels sind die Einfachheit des Regelwerks sowie die Tatsache, dass für ein Spiel zunächst einmal neben der Pole nur ein Fußball benötigt wird. Zudem kann jeder Buschball spielen, sofern er oder sie in der Lage ist, gegen einen Fußball zu treten. Körperliche Fitness, Alter und Geschlecht sind völlig irrelevant. Gestandene Fußballer mussten sich bereits Damen, die höchstens mal ein WM-Spiel verfolgt haben, geschlagen geben.