In Wedel geht der SC Cosmos nach 22 Jahren Herrenfußball-Abstinenz wieder an den Start. Meiendorf feiert und verliert seinen Topstürmer. Und Türk Birlikspor hofft auf einen Staffelwechsel.

Nach 22 Jahren Abstinenz im Hamburger Herrenbereich, haben sich die Verantwortlichen des SC Cosmos Wedel, der dritte Wedeler Fußballverein neben dem Wedeler TSV und Roland Wedel, entschlossen, wieder eine Herrenmannschaft beim Hamburger Fußballverband zu melden. Im Jahr des 30-jährigen Bestehens wird der SC Cosmos Wedel in der Kreisklasse 8 an den Start gehen und hat gleich zwei schöne Derbys vor der Brust. Denn auch der Roland Wedel II spielt in dieser Klasse. Das Trainergespann bilden Gerd Hubert, der im letzten Spieljahr vor 22 Jahren selber noch für Cosmos auf dem Platz stand, Andreas Sowade und Arne Frank.

Das Chaos beim FC Elmshorn geht in die nächste Runde. Nachdem Sportchef Eugen Igel frustriert zurücktrat, weil die Mannschaft und auch Trainer Bernd Bressem sich zu undiszipliniert zeigten und ein möglicher Aufstieg verspielt wurde, und Bressem entlassen wurde, zogen jetzt auch einige Spieler ihre Konsequenzen. Martin Bushaj, der vom TSV Uetersen zum FCE wechseln wollte, bat Elmshorns Uwe Wölm darum, die Zusage zurücknehmen zu dürfen. Wölm stimmt zu und Bushaj bleibt nun doch bei den Rosentstädtern. Und auch Sturmtank Antonio Ude, der in der vergangenen Serie 26 Tore erzielte, kann sich mittlerweile einen Wechsel vorstellen. Er will jedoch die Entwicklung des Vereins abwarten und ist eh noch mit einem Vertrag bis 2010 ausgestattet. Sollte Ude also wechseln, müsste sein neuer Verein eine Ablöse für den Angreifer hinlegen. Erste Kandidaten sollen Halstenbek-Rellingen und Germania Schnelsen sein.

Der Meiendorfer SV feiert seinen 60-jährigen Geburtstag. Den Beginn der Feierlichkeiten macht an diesem Freitag das Konzert von Lotto King Karl und Carsten Pape. Weitere musikalische Auftritte haben am Samstag die Wayne Morris Band und am Sonntag die Addy Münsters Old Merry Tale Jazzband. Die Veranstaltungen finden auf dem Vereinsgelände am Sportplatz Deepenhorn statt. Zum weiteren Festprogramm gehört unter anderem ein Stadtteilfest mit einem Flohmarkt, der am Samstag zwischen 11 und 18 Uhr stattfinden wird.

Die Rückkehr von Benjamin Lipke, der in Hamburg schon für den Groß Flottbeker SV, HSV, SV Lurup, und Altona 93 spielte, in die Hansestadt ist gescheitert. Der linke Mittelfeldspieler stand beim VfB Lübeck auf der Streichliste und Oberligaklub Altona 93 zeigte Interesse den 25-Jährigen zurückzuholen. Doch Lipke entschied sich anders und spielt in der kommenden Serie für den Goslarer SC in der Regionalliga Nord.

Der vierte Krüll Soccer Bowl rückt näher. Am Samstag den 11. Juli 2009 treten auf der Adolf-Jäger-Kampfbahn der FC St. Pauli II, SC Victoria, Altona 93 und Werder Bremen II zum Vorbereitungskick an. Am Dienstag wurden nun die Partien ausgelost und Glücksfee Sinead Strychowski aus dem Frauen-Verbandsligateam von Altona 93 loste folgende Paarungen aus. Um 14 Uhr spielt Altona 93 gegen Werder Bremen II. Im Anschluss trifft der SC Victoria auf St. Pauli II. Gespielt wird jeweils 45 Minuten. Die Gewinner spielen im Finale den Sieger aus. Stephan Krüll freut sich auf seinen Soccer Bowl und sagt: „Die Veranstaltung hat sich in den letzten Jahren zu einem Event für die ganze Familie entwickelt, diesen Trend wollen wir fortsetzen und möglichst viel Geld für das Ausbildungs-Restaurant Zinken und damit für die gute Sache einspielen.“

Am Dienstag gab der Hamburger Fußballverband (HFV) die Staffeleinteilungen für die Saison 2009/2010 bekannt. Wie in jedem Jahr, gab es danach in diversen Internetforen große Aufruhr, doch der Verband setzte in den beiden Landesligastaffeln den angefangenen Trend fort die Harburger und Wilhelmsburger Vereine in die Hansa-Staffel zu verlegen. Nach Einigkeit Wilhelmsburg spielt nun auch der Aufsteiger FC Türkiye in der Landesliga Hansa. Dafür kam der Oberligaabsteiger VfL 93, der seine Heimspiele im Borgweg-Stadion im Stadtpark austrägt, und der Aufsteiger SC Sperber in die Hammonia-Staffel. VfL-Trainer Selcuk Turan hatte sich mit seinem Verein auch für diese Staffel beworben, während der SC Sperber um Trainer Knut Aßmann den Wunsch hatte, in die Hansa-Staffel zu kommen. Alle Einteilungen sind unter www.hfv.de einzusehen.

Während wohl fast alle Teams mehr oder weniger mit ihrer Einteilung leben können, hat es den Bezirksligaufsteiger Türk Birlikspor böse erwischt. Die Pinneberger wurden völlig überraschend nicht in die West-Staffel gesetzt, sondern sind in der Süd-Staffel zu finden. Dort spielen die Vereine aus dem Harburger Raum. „Nach Buxtehude wären es über 50 Kilometer. Das ist schon echt heftig. Vor allem, weil wir auch viele Väter im Team haben, die keine Lust haben, den halben Tag wegen Fußball weg zu sein“, erklärt Obmann Yücel Kilicoglu. Doch Ärger kommt bei Kilicoglu, der selber schon in der Bezirksliga Süd kickte, nicht auf. Er sagt: „Ich habe dem Verband direkt in der Nacht, als die Staffeln bekannt gegeben wurden eine Mail geschrieben. Ich weiß aber auch, dass viele Vereine andere Wünsche haben. Trotzdem glaube ich, dass es unser Fall schon sehr extrem ist.“ Bis auf die Duelle gegen Eintracht Lokstedt und Camlica Genclik, müsste Türk Birlikspor zu jedem anderen Auswärtsspiel durch den Elbtunnel anreisen. Deshalb ist der Verein an den verband herangetreten und hat um einen Staffelwechsel gebeten. Kilicoglu: „Ich bin ganz positiv, weil ich doch einige gute Argumente nennen konnte.“

Der nächste Spieler der Oberliga Hamburg hat den Sprung in den Profibereich geschafft. Meiendorfs Stürmer Fatih Gürel, der mit 21 Saisontoren erfolgreichster Torschütze beim Vizemeister war, hat sich dem türkischen Zweitligisten Orduspor angeschlossen. Nachdem Gürel beim VfB Lübeck durchfiel, reiste er zusammen mit seinem Berater Mustafa Demir in die Türkei, wo er auch schon vor der letzten Saison um einen Vertrag vorspielte. Nun hat es geklappt und Gürel, der über die Türkei sagt: „Es ist mein Traum dort zu spielen“, hat einen Vertrag bis 2012 unterschrieben.

Auch im zweiten Landesligajahr, dreht sich für den SC Schwarzenbek alles um den Klassenverbleib. „Ich gehe davon aus, dass wir zu den Mannschaften gehören, die sich damit auseinandersetzen müssen“, erklärt Neu-Trainer Robert Meyer, der erstmals im Herrenbereich ein Team übernimmt. Zuvor coachte Meyer die Jung-Elstern und konnte sich über das Angebot des SCS freuen, da er sogar in Schwarzenbek wohnt.

Der FC Türkiye hat nach seinem Aufstieg in die Landesliga einen sehr namhaften Spieler für sich gewinnen können. Dribbelkünstler David Berwecke, der auch schon für den SV Wilhelmshaven und Kickers Emden höherklassig spielte, wurde lange beim Oststeinbeker SV und auch Meiendorfer SV gehandelt. Doch Berwecke, der fließend türkisch spricht, entschied sich für den FCT. Für den Mittelfeldspieler allein schon wegen dem Anfahrtsweg eine gute Sache, denn der 1,66 Meter große Techniker wohnt in Wilhelmsburg nur wenige Kilometer vom Platz des FC Türkiye entfernt.