Hamburg. Rekord-Aufgebot von 48 Nordlichtern sorgte in Rio für sportliche Höhepunkte. Hamburgs Sportsenator gerät ins Schwärmen.

Für die Spitzensportler aus dem hohen Norden war die Olympia-Reise an den Zuckerhut Gold wert. Allen voran die Starter aus Hamburg sorgten in Rio für sportliche Höhepunkte und heimsten Edelmetall zuhauf ein. „Medaillen in sechs verschiedenen Disziplinen: Die Hamburger Athletinnen und Athleten haben die bisher beste Olympia-Medaillenbilanz aller Zeiten erreicht. Das verdient hohe Anerkennung. Das Team Hamburg ist Weltspitze“, stellte der für Sport zuständige Innensenator Andy Grote (SPD) zufrieden fest. Dies seien auch Erfolge für diejenigen, die für Training, Beratung und Betreuung verantwortlich seien, meinte Grote. Und nannte Ingrid Unkelbach und ihr Team am Olympiastützpunkt Hamburg/Schleswig-Holstein zuvorderst.

Das Rekord-Aufgebot von 48 Nordlichtern war in Rio am Start. 34 Sportler gehören den Teams Hamburg (28) und Schleswig-Holstein (6) an, 12 Athleten – darunter die Handballer Andreas Wolff, Patrick Wiencek und Christian Dissinger vom THW Kiel – werden ebenfalls vom nördlichsten Olympia-Stützpunkt betreut, erhalten von diesem aber keine finanzielle Förderung. Die Tennis-Profis Angelique Kerber (Kiel) und Alexander Zverev (Hamburg) gehören dagegen nicht zum OSP.

Grote: Hamburg soll Beachvolleyball-Hauptstadt werden

Für Furore sorgte vor allem das HSV-Beachvolleyball-Duo Laura Ludwig/Kira Walkenhorst, das sich an der Copacabana zur Goldmedaille schmetterte. „Hier zeigt sich, dass die Weichen in der Vergangenheit richtig gestellt worden sind. Hier gilt es, jetzt anzusetzen. Unser Ziel ist es, Hamburg zur Hauptstadt des Beachvolleyballs zu machen“, erklärte Grote, der mit Sportstaatsrat Christoph Holstein in Rio vor Ort war, um die Hansestadt zu vertreten und Verhandlungen zu führen.

„In den Disziplinen, auf die wir uns in Hamburg besonders konzentrieren, haben wir ganz besondere Erfolge erzielt“, sagte Grote und nannte Beachvolleyball, Hockey, Rudern oder Segeln. Hockey-Kapitän Moritz Fürste vom Uhlenhorster HC führte die vierköpfige HH-Crew ebenso zu Bronze wie die starke Torfrau Kristina Reynolds vom Hamburger Polo Club das Damen-Team. Dem 16-köpfigen Kader gehören sogar sieben Spielerinnen aus der Hockey-Hochburg Hamburg an.

Noch eine Medaillenchance

Verlass war auch wieder auf Achter-Ruderer Eric Johannesen, der nach Gold 2012 in London aus Rio de Janeiro die Silbermedaille mitbringt. Gleiches gelang der Kieler Tennisspielerin Kerber. Und die 49er-Segler Erik Heil und Thomas Plößel, die dem Norddeutschen Regatta-Verein in Hamburg angehören, holten mit Bronze das erste Edelmetall für den Segel-Verband seit 2008. Während das Handball-Trio aus Kiel am letzten Olympia-Tag noch um Bronze kämpft, hat Boxer Artem Harutyunyan aus Hamburg diese schon im Reisegepäck.