Gegen eine finnische Mannschaft mit Weltklasse-Format blieben die deutschen Eishockey-Cracks ohne Chance und verloren 0:5.

Vancouver. Zweites Spiel, zweite Pleite: Die deutschen Puckjäger warten bei Olympia weiter auf ihr erstes Erfolgserlebnis und stehen als einziges Team noch ohne Turniertor da. Gegen den Olympia-Zweiten Finnland kassierte die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bunds (DEB)am Freitag in Vancouver eine 0:5 (0:1, 0:2, 0:2)-Schlappe. Damit muss die Mannschaft von Bundestrainer Uwe Krupp nun unbedingt am Samstag gegen Weißrussland gewinnen, um in der Zwischenrunde am Dienstag den Turnierfavoriten aus dem Weg zu gehen. Bei den Finnen schrieb Teemu Selänne Eishockey-Geschichte. Der 39- Jährige setzte sich mit seiner Vorlage zum 3:0 an die Spitze der ewigen Scorerliste bei Winterspielen.

Tuomo Ruutu (5. Minute) hatte die Finnen in Führung gebracht. Der Doppelpack von Kimmo Timonen (25./37.) besiegelte schon im zweiten Drittel die Niederlage des Außenseiters. Jarkko Ruutu (48.) und Joni Pitkanen (50.) schraubten das Ergebnis weiter in die Höhe. Es war die fünfte Olympia-Schlappe für das DEB-Team gegen die Finnen nacheinander.

Nach dem unglücklichen 0:2 gegen Olympiasieger Schweden zwei Tage zuvor hatte Coach Krupp seinem Stammtorwart Thomas Greiss eine Pause für das wichtige Spiel gegen Weißrussland am Samstag verordnet. Ersatzmann Dimitri Pätzold jedoch konnte das Vertrauen des Trainers nicht rechtfertigen. Einen Schlagschuss von Janne Niskala ließ der Keeper des ERCIngolstadt durch die Schoner rutschen, Tuomo Ruutu stocherte den Puck zur Führung für die Finnen über die Linie.

Danach konnte das DEB-Team die Partie zwar zunächst offen gestalten, scheiterte jedoch wie schon gegen die Schweden an seiner Abschluss-Schwäche. Stürmer Manuel Klinge von den Kassel Huskies vergab die beste Ausgleichschance, als er freistehend in die Fanghand von Suomi-Schlussmann Niklas Backström schoss. Im zweiten Drittel spielten die Finnen dann ihre ganze Routine aus und schlugen im Stile einer Klasse-Mannschaft zweimal in Überzahl zu. Timonen sorgte mit seinen beiden Treffern (25./37.) bereits für die Vorentscheidung.

Dagegen konnten der Berliner Sven Felski und Kapitän Marco Sturm auch beste Möglichkeiten nicht zum ersten Turniertreffer für die deutsche Mannschaft nutzen. Im Schlussdrittel kam es dann knüppeldick für die Krupp-Cracks.

Titelverteidiger Schweden und Tschechien hatten zuvor glanzlose Pflichtsiege eingefahren. Die „Tre Kronors“ mühten sich gegen Außenseiter Weißrussland zu einem 4:2. Die Tschechen schonten sich beim 5:2 gegen Lettland und übernahmen die Führung in Gruppe B.