Die deutschen Schwimmer werden im Aquatics Centre von London wohl ohne Medaille bleiben. US-Amerikanerin Soni schwimmt Weltrekord.

London. Britta Steffen, 28, wurde 2008 in Peking Doppelolympiasiegerin, schwamm Weltrekorde, war die Beste. Auch bei diesen Sommerspielen ruhten alle Hoffnungen auf der Berlinerin. Doch die deutschen Schwimmer müssen wohl ohne Medaille aus London abreisen.

Steffen schied am Mittwoch über 100 m Freistil bereits im Halbfinale aus. In 54,18 Sekunden verfehlte die Dreifach-Europameisterin den heute Abend (21.34 Uhr) stattfindenden Endlauf als Gesamtzwölfte um 32 Hundertstel. Auch die EM-Dritte Daniela Schreiber, 23, aus Halle/Saale scheiterte als 15. in 54,39 Sekunden. Halbfinalschnellste war Staffelweltmeisterin Ranomi Kromowidjojo aus den Niederlanden in olympischer Rekordzeit (53,05).

"Vielleicht ist meine Zeit auf den 100 m Freistil einfach vorbei, aber die 50 m habe ich ja noch", sagte Steffen. An ihre Leistungen bei den deutschen Meisterschaften und der Europameisterschaft im Mai, als sie so schnell geschwommen war wie seit ihren Weltrekorden 2009 nicht mehr, kam die 28-Jährige im Aquatics Centre bei Weitem nicht heran. Und dabei hatte sie nach ihrem Vorlauf gestern Vormittag noch alles versucht, um die bestmögliche Leistung abzurufen. "Ich habe auch noch mental gearbeitet und mein Rennen wissenschaftlich analysiert", sagte sie. "Dabei haben wir festgestellt, dass die Wende nicht gut war." Am Ende blieb es trotz aller Analysen und Erkenntnisse beim Aus im Halbfinale.

+++ Biedermann krault hinterher +++

Ein Schicksal, das Jan-Philip Glania und Yannick Lebherz am Mittwochabend teilten. Die beiden Athleten verfehlten das Finale über 200 Meter Rücken ebenfalls deutlich. Der 23 Jahre alte Glania (Frankfurt/Main) schlug in 1:57,43 Minuten als Halbfinalzehnter an. Der Potsdamer Lebherz scheiterte als Gesamt-15. in 1:58,80.

Im letzten Rennen mit deutscher Beteiligung war es an dem Hamburger Markus Deibler, 22, den Deutschen Schwimm-Verband vor einer Blamage zu bewahren. Doch der deutsche Rekordhalter wurde im Halbfinale über 200 m Lagen in 1:58,88 Minuten nur Gesamtneunter und schied aus. "Die Zeit hätte ich eigentlich draufhaben müssen, aber ich war völlig fertig nach 175 Metern", sagte ein sichtlich enttäuschter Deibler nach dem Rennen.

Die Brustspezialistin Rebecca Soni (USA) ist unterdessen mit einem Weltrekord ins Finale über 200 m eingezogen. Die 25-Jährige blieb mit 2:20,00 Minuten zwölf Hundertstelsekunden unter der alten Bestmarke der Kanadierin Annamay Pierse.