Nach nur zwei Spielen hat die deutsche U17-Nationalelf bereits das Halbfinale erreicht. Die HSV-Spieler Robert Labus und Shkodran Mustafi trugen entscheidend zum 4:0-Sieg gegen England bei.

Jena. Die deutschen U17-Junioren haben bei der Fußball-EM im eigenen Land vorzeitig das Halbfinale erreicht. Nach dem 3:1-Auftaktsieg gegen die Türkei gewann das Team von Trainer Marco Pezzaiuoli sein zweites Spiel in Jena gegen England 4:0 (2:0). Vor dem abschließenden Gruppenspiel am Dienstag gegen die Niederlande kann der Nachwuchs des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nicht mehr von einem der ersten beiden Plätze der Staffel B verdrängt werden.

HSV-Verteidiger Robert Labus brachte die deutsche Elf in der 13. Minute nach einem Eckball von Liverpool-Legionär Christopher Buchtmann in Führung. Noch vor der Pause erhöhte Lennart Thys (36.) vor der europäischen U17-Rekordkulisse von 8500 Zuschauern nach einer Buchtmann-Flanke zum 2:0. Kevin Scheidhauer (56.) schoss wiederum nach einem Pass von Buchtmann das 3:0, Mario Götze (74.) sorgte mit einem Solo für das 4:0. Durch den Sieg löste das Team gleichzeitig das Ticket für die U17-WM im Oktober in Nigeria.

Trainer Pezzaiuoli veränderte seine Startelf gegenüber dem erfolgreichen Auftakt nur auf einer Position. Werder Bremens Florian Trinks musste seinen Platz im Angriff für Vereinskollege Thy räumen. Dieser rechtfertigte seinen Einsatz bereits in der ersten Halbzeit durch sein erstes Turnier-Tor.

Das DFB-Team begann vor der ungewohnt großen Kulisse im Ernst-Abbe-Sportfeld sichtlich nervös und leistete sich einige technische Schwächen. England bestimmte das Spielgeschehen und setzte die deutsche Mannschaft arg unter Druck. Wie aus dem Nichts köpfte Labus schließlich die zu diesem Zeitpunkt unverdiente Führung nach einem Eckball.

Durch den Treffer kippte das Spiel jedoch zunächst. England kam kaum noch zum Zug, Kevin Scheidhauer (18.) sowie Thy (20.) hatten Möglichkeiten zum 2:0. Die größte Chance vertändelte Buchtmann, als er in der 21. Minute frei vor Englands Torwart Jed Steer mit einem Dribbling scheiterte. Als Vorbereiter machte es Buchtmann besser, seine präzise Flanke spitzelte Thy, zwischen zwei verdutzten englischen Verteidigern stehend, in die Maschen.

Auch nach dem Wechsel hatte Deutschland das Spiel zunächst klar im Griff. Erneut setzte sich Buchtmann in Szene und zwang Steer mit einem Schuss von der Strafraumgrenze zu einer Glanzparade. Schließlich legte der überragende Blondschopf auch noch das 3:0 auf, das Scheidhauer mit einem fulminanten Schuss ins lange Eck aus zehn Meter erzielte.

Beim deutschen Nachwuchs verdienten sich Buchtmann und HSV-Verteidiger Shkodran Mustafi die Bestnote. Aufseiten der Engländer überzeugten Kapitän John Bostock und Steer.