Den Hamburgern fehlt nach langen Busfahrten im dritten Spiel in acht Tagen die Frische

Minden. Die HSV-Handballer sind von ihrer jüngsten Erfolgsspur abgekommen. Beim Tabellen-15. Grün-Weiß Dankersen (GWD) Minden verloren sie nach zuletzt sieben Siegen in acht Bundesligaspielen mit 30:36 (13:19) und fielen auf Rang sieben zurück. Bester Werfer des HSV war erneut der Däne Hans Lindberg mit acht Treffern, davon vier Siebenmetern.

„Wir waren vielleicht noch nicht bereit für dieses Spiel und müssen uns erst an den Drei-Tage-Rhythmus gewöhnen“, sagte HSV-Trainer Christian Gaudin. Es war möglicherweise aber weniger die dritte Begegnung innerhalb von acht Tagen, die den Hamburgern in den Muskeln steckte. Vielmehr dürften die langen Busfahren in der Woche zum Europapokalspiel ins schwedische Kristianstad (29:27), am Donnerstag zurück nach Hamburg, der lange PR-Auftritt am Freitagabend im Cinemaxx-Kino am Dammtor und die erneute dreieinhalbstündige Busfahrt am Sonntagmorgen nach Minden ernsthafte Gründe gewesen sein, dass der HSV nicht wie gewohnt in Tritt und Schritt kam.

Schon nach der Niederlage vor zwei Wochen in Göppingen (23:26) klagten einige HSV-Spieler über die strapaziöse 700 Kilometer lange Busreise nach Süddeutschland. Langes Sitzen und langes Stehen sind für Spitzensportler nun mal die größten Feinde, wenn es um die Regeneration ihres Körpers geht. Doch der Club hat im Moment keine Wahl: Anreisen mit dem Flugzeug sind in dieser Saison eingespart worden, Werbeauftritte wiederum bleiben dringend nötig, um Geld in die Kasse zu holen.

In der ersten Viertelstunde brachte der HSV noch seine gewohnte Leistung, führte zwischenzeitlich 10:8, bis er innerhalb von vier Minuten fünf Tore kassierte, keines warf und folglich nach 18 Minuten 11:15 zurücklag. Diesen Rückstand konnten die Hamburger im weiteren Verlauf nicht mehr entscheidend aufholen. „Wir waren von Anfang an nicht konsequent in der Abwehr, nicht spritzig genug. In der zweiten Halbzeit ist es uns dann nicht gelungen, das umzusetzen, was wir uns vorgenommen haben. Wir wollten kompakter stehen, schnell Tore machen. Minden hat alles gegeben, bei denen hat alles funktioniert“, bilanzierte Spielmacher Kentin Mahé. Am Mittwoch (20.15 Uhr, O2 World) gegen den Bergischen HC kann der HSV wieder zeigen, was er draufhat, wenn die Anreise mit dem PKW erfolgt.

Tore, Minden: Svitlica 9 (5 Siebenmeter), Kozlina 8, Doder 6, Schmidt 5 (2), Steinert 3, Niemeyer 3, Freitag 1, Kunkel 1; HSV: Lindberg 8 (4), Mahé 7, Hens 5, Flohr 2, Pfahl 2, Feld 2, Schmidt 1, Simicu 1, Jansen 1, Toft Hansen 1. SR: Dinges/Kirsch (Eggenstein/Leopoldshafen). Zuschauer: 2250. Zeitstrafen: 4; 2. Siebenmeter: 7 (7 verwandelt); 5 (4).