Ex-Trainer streitet mit Club um Abfindung. Handballteam macht öffentliches Training.

Hamburg. Martin Schwalb, 51, dem ehemaligen Trainer der HSV-Handballer, geht es nach seinem schweren Herzinfarkt, den er am Nachmittag des 3. Juli erlitt, wieder besser. Er hat das Rauchen aufgegeben, er spielt Golf und erholt sich von dem Schock, doch nicht unverwundbar zu sein. Am kommenden Montag holt ihn sein alter, stressiger Job allerdings wieder ein. Vor dem Arbeitsgericht Hamburg wehrt er sich gegen „die ihm gegenüber fristgerecht ausgesprochene Kündigung seines Arbeitsverhältnisses als Cheftrainer“ sowie die „fristlose Kündigung seines Geschäftsführervertrages“. Dass vor dem Gütetermin eine außergerichtliche Einigung zustande kommt, scheint im Moment unwahrscheinlich.

Welche Wertschätzung Schwalb nach Gewinn der Champions League (2013) und der deutschen Meisterschaft (2011) im Verein weiter genießt, davon zeugt der Antrag, ihn auf der Mitgliederversammlung am 29. September zum Ehrenmitglied zu ernennen. Matthias Rudolph, Aufsichtsrat und Mehrheitsgesellschafter der Spielbetriebsgesellschaft, hat damit allerdings ein Problem: „Ich kenne da jemanden, der die Ehrenmitgliedschaft im HSV Hamburg noch etwas mehr verdient hätte.“ Er meint seinen Bruder Andreas, ohne dessen Engagement es die Bundesliga-Mannschaft nicht mehr geben würde.

Die Diskussion um Schwalbs Ehrenmitgliedschaft ist in diesen Tagen allerdings nur ein Randthema beim Tabellenvorletzten. Die sportliche Konkurrenzfähigkeit zu steigern ist derzeit das wichtigste Anliegen, die Zuschauer wieder zurück in die O2 World zu holen eine nicht minder lohnende Aufgabe. Und weil die Fans momentan nicht in die Arena am Volkspark strömen, wird die Mannschaft nun in den nächsten Monaten regelmäßig zu ihren Anhängern gehen. Das ist der Plan. Ein Anfang ist das öffentliche Training am Mittwoch, dem 24. September. von 17.30 Uhr an in der Sporthalle Hamburg, Krochmannstraße 55, in Winterhude.

Auch Gastauftritte bei Vereinen in und um Hamburg oder bei Firmen wird es künftig häufiger geben, die einzelner Spieler oder der gesamten Mannschaft. Das Konzept steht in den Grundzügen, die Details werden ausgearbeitet. „Wir müssen mehr tun, wir müssen in Hamburg wesentlich präsenter werden“, sagt Geschäftsführer Christian Fitzek.