Als Trainer und sportlicher Leiter des HSV kennt der 109-malige Handballnationalspieler die besseren Zeiten des Clubs. Der Auftrag des abgestürzten Champions-League-Siegers an seinen neuen Geschäftsführer scheint dennoch klar.

Nein, sagt Christian Fitzek, 53, als Mann fürs Grobe sehe er sich nicht bei den HSV-Handballern. Der Auftrag des abgestürzten Champions-League-Siegers an seinen neuen Geschäftsführer scheint dennoch klar: Er soll Spieler und Mitarbeiter aus der Komfortzone holen, Gehälter kürzen, belastbare Strukturen schaffen und Sponsoren zurückgewinnen – mehr eigentlich nicht.

Als Trainer und sportlicher Leiter des HSV kennt der 109-malige Handballnationalspieler, dessen mehrfach gekrümmter kleiner Finger der linken Hand von harten Schlachten am Wurfkreis des VfL Gummersbach zeugt, die besseren Zeiten des Clubs, als Geld neun Jahre lang keine Rolle spielte und das Training schon mal ausfiel, wenn feste gefeiert werden sollte.

Nun ist der gebürtige Rheinländer dem jecken Treiben, einem guten Essen und einem Glas Wein nicht grundsätzlich abgeneigt, doch als Vater einer acht Monate alten Tochter steht bei ihm derzeit Verantwortung vor Vergnügen. Drei Kinder (22, 21, 15) aus erster Ehe hat er bereits halbwegs großgezogen, mit dem jüngsten aus zweiter Beziehung will er jetzt „so viel Zeit wie möglich verbringen“. Der Umzug von Lübeck – dort arbeitete Fitzek nach seinem Rauswurf 2011 beim HSV zwei Jahre lang als Manager des Zweitligaclubs Bad Schwartau – zurück nach Hamburg-Winterhude ist deshalb für den 1.Dezember geplant: um die täglich fast drei Stunden Fahrzeit zu sparen.