Hamburg. Knapp zwei Wochen vor dem Trainingsstart der HSV-Handballer am 21. Juli stehen jetzt die ersten Personalentscheidungen an. Am heutigen Mittwoch, spätestens am Donnerstag will der Immer-noch-Bundesligaclub den Nachfolger von Martin Schwalb vorstellen, der unabhängig von seinem Herzinfarkt seine Trainertätigkeit in Hamburg nicht fortsetzen kann.

Nach „Morgenpost“-Angaben soll es Christian Gaudin, 47, werden. Der frühere französische Nationaltorwart, Weltmeister 1995 und 2001, spielte in Deutschland für Hameln (1997–99) und den SC Magdeburg (1999–2003), mit dem er Meister und Champions-League-Sieger wurde. Als Trainer arbeitete er von 2006 bis zum April dieses Jahres beim französischen Spitzenclub Saint-Raphaël Var, im Mai übernahm er Rumäniens Nationalmannschaft. Gaudin spricht Deutsch und hat einen Blick für Talente. „Er passt perfekt in unser Anforderungsprofil“, heißt es beim HSV.

Auch in die Verhandlungen mit den Flügelspielern Torsten Jansen, 37, Stefan Schröder, 32, und Matthias Flohr, 32, kommt Bewegung. Deren Verträge waren am 30. Juni ausgelaufen. Der neue Kontrakt mit Flohr ist ausgehandelt, aber bislang nicht unterschrieben. Auch Jansen und Schröder sollen weiter an den Club gebunden werden, für den sie seit vielen Jahren spielen.

Für die neue Saison kalkuliert der HSV mit einem Etat von rund sechs Millionen Euro. 1,7 Millionen zahlt Hauptsponsor GHD, weitere 2,6 Millionen garantiert Mäzen Andreas Rudolph mit seiner gegenüber der Bundesliga abgegebenen Patronatserklärung. Die Ticketing-Einnahmen sind bei 7000 Besuchern im Schnitt mit 1,5 Millionen Euro angesetzt. Offen ist, ob der Club für Domagoj Duvnjak und Joan Cañellas jeweils 200.000 Euro Ablöse erhält. Die Spielmacher waren am 1. Juli zum THW Kiel gewechselt. Die Kieler haben diese Forderungen bisher nicht anerkannt, der HSV hat daher für beide Profis noch keine Freigabe erteilt.