Abwehrchef Dominikovic soll 150.000 Euro für falschen Dopingverdacht erhalten

Hamburg. Die Handball-Bundesliga (HBL) scheint immer noch an den HSV zu glauben. In der Magdeburger Getec-Arena jedenfalls wurden vor den Länderspielen der deutschen Frauen- und Männer-Nationalmannschaft Flyer verteilt, auf denen für den „Tag des Handballs“ am 6. September im Frankfurter Fußballstadion geworben wird. Dort sollen zum Aufakt der nächsten Bundesligasaison die Rhein-Neckar Löwen auf die Hamburger treffen. Doch denen hat die HBL bereits in zwei Instanzen die Lizenz verweigert.

Dass der HSV nach dem Urteil des Schiedsgerichts, das wohl noch Ende dieser Woche in Minden tagt, wieder in die Erstklassigkeit versetzt wird, glaubt nicht nur HSV-Anwalt Thomas Summerer. Weil die HBL offenbar nicht ausreichend geprüft hat, den Hamburgern die Lizenz notfalls unter Auflagen oder Bedingungen zu erteilen, sehen auch andere Juristen darin einen schwerwiegenden Formfehler, der zur Zurücknahme der Entscheidungen führen könnte.

Die ehemaligen Vereinspräsidenten Andreas und Matthias Rudolph, heißt es aus ihrem Umfeld, werden weiter mit aller Macht um die Spielgenehmigung für die Bundesliga kämpfen. Sie seien zudem bereit, die drohende Insolvenz der Spielbetriebsgesellschaft abzuwenden, obwohl sich viele ihrer früheren Mitstreitern beim HSV, allen voran Trainer Martin Schwalb und Teile des Teams, inzwischen gegen sie gewandt hätten. Für einen Neubeginn in der Dritten Liga stehen die Rudolphs jedoch nicht zur Verfügung. Das ermutigt wiederum viele im Verein, gerade diesen Weg zu gehen, um die Abhängigkeit von Andreas Rudolph zu beenden.

Auf die Justiz hofft auch HSV-Abwehrchef Davor Dominikovic, 36, der darüber nachdenkt, selbst in Liga drei weiterzumachen. Anfang 2007 war er bei seinem spanischen Club SDC San Antonio unter Dopingverdacht geraten und gesperrt worden. Kurze Zeit später stellte sich heraus, dass das untersuchende spanische Labor die Nummern zweier Urinproben vertauscht hatte. Inzwischen wurden Dominikovic vom obersten spanischen Gerichtshof 150.000 Euro Schadenersatz zugesprochen. Das Geld hat er jedoch bislang nicht erhalten, weshalb ihm sein Anwalt geraten hat, den Vorgang nicht öffentlich zu kommentieren.

Die HSV-A-Jugend hat sich zum vierten Mal in Folge für die Bundesliga qualifiziert. In Berlin besiegte der Hamburger Nachwuchs UHC Cottbus (31:20), Empor Rostock (25:14) sowie TuS Esingen (27:22) und verlor nur das letzte, bedeutungslose Spiel gegen den VfL Potsdam mit 17:24.