Absturz in Dritte Liga droht. Als letzte Instanz bleibt der Gang vors Schiedsgericht

Hamburg. Der Handball Sport Verein Hamburg steht vor dem Sturz in die Drittklassigkeit. Die Bundesliga hat dem deutschen Meister von 2011 und Champions-League-Sieger von 2013 auch in zweiter Instanz die Lizenz für die kommende Saison verweigert. Der HSV kann die Entscheidung binnen einer Woche noch vor dem unabhängigen Schiedsgericht der Liga anfechten. Sollte er damit scheitern, könnte er seine Mannschaft höchstens für die Dritte Liga melden. Zudem würde es wohl die Insolvenz und damit das Ende der Ära Andreas Rudolph bedeuten.

Der Ahrensburger Medizintechnikunternehmer hatte den Verein vor fast zehn Jahren noch selbst vor der Insolvenz gerettet und ihn dann mit Zuwendungen von jährlich etwa vier Millionen Euro zu einem Spitzenclub aufgebaut. Vor vier Wochen war er überraschend als HSV-Präsident zurückgetreten und hatte seine Zahlungen eingestellt.

Der Versuch, ohne Rudolphs Geld einen tragfähigen Etat zu entwerfen, ist nun gescheitert. Die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit habe nicht nachgewiesen werden können, heißt es in der Entscheidung der Lizenzierungskommission. Bob Hanning, Vizepräsident des Deutschen Handballbundes und Manager des Pokalsiegers Füchse Berlin, sprach von einer „Katastrophe für die Sportart und die Bundesliga“.