Trainer Schwalb stellt den EM-Teilnehmern ein glänzendes Zeugnis aus

Hamburg. Als die HSV-Handballer nach dem freien Wochenende am Montagabend um 19 Uhr in der Volksbank-Arena den Trainingsbetrieb wieder aufnahmen, fehlte Kentin Mahé entschuldigt. Der Linksaußen hatte einen Termin im Geschäft eines deutschen Sportartikelherstellers auf den Pariser Champs-Élysées. Dort wurde die Mannschaft des neuen Europameisters nach ihrer Rückkehr aus Dänemark von Tausenden französischen Fans in Empfang genommen, und Mahé war diesmal mittendrin und nicht nur als Tribünengast dabei. Ein Einsatz war ihm bei seinem ersten großen Turnier nicht vergönnt gewesen.

Es war der Auftakt eines mehrtägigen Feier- und Medienmarathons, den die französischen Nationalspieler nach ihrem Triumph zu absolvieren haben. HSV-Trainer Martin Schwalb erwartet Mahé erst am Freitag zurück, so wie auch die anderen drei Hamburger Teilnehmer des Finalwochenendes: EM-Torschützenkönig Joan Cañellas, der Spanien zur Bronzemedaille führte; Rechtsaußen Hans Lindberg, der mit dem Team des Gastgebers im Finale unterlegen war; und Spielmacher Domagoj Duvnjak, der statt der erhofften Medaille für Kroatien immerhin die Trophäe für den Welthandballer des Jahres aus Herning mitbringt.

„Alle Spieler haben den HSV bei dieser EM sehr, sehr gut vertreten“, sagte Schwalb, „jetzt haben sie einige Tage Zeit, um Kräfte zu sammeln.“ Gerade seine jungen Spieler Mahé, 22, und Kreisläufer Andreas Nilsson, 23, dem für Schweden eine makellose Wurfausbeute von 23 Toren aus 23 Würfen gelang, bringe eine solche Turniererfahrung weiter. Das Wichtigste aber sei, dass keiner von ihnen in Dänemark eine Verletzung davongetragen habe.

Vor dem ersten gemeinsamen Training will Schwalb wie immer bei solchen Gelegenheiten die EM-Teilnehmer in der Kabine von ihren Erlebnissen erzählen lassen. Ein bisschen Nachfeiern ist auch geplant mit den vier, die dazu Anlass haben. Viel Zeit zur Vergangenheitsbewältigung bleibt allerdings nicht, dafür steht gleich wieder zu viel auf dem Spiel. Am Mittwoch kommender Woche gilt es für den Titelverteidiger, in der Champions League beim slowenischen Meister Velenje die Tabellenführung zu behaupten.

Schwalb hat deshalb das Trainingspensum vor der zweiten Saisonhalbzeit noch einmal erhöht. Zusätzlich zum Training mit Ball steht vormittags eine Kraft- und Ausdauereinheit auf dem Programm. Zumindest konditionell dürfte auch Mahé in den nächsten Tagen gefordert sein.