Hamburg. Für Marcus Cleverly fing mit der Partie gegen den spanischen Spitzenclub Naturhouse La Rioja alles an. Ende September war das, als der Auftakt des HSV Hamburg in der Champions League zum sensationellen Einstand des neu verpflichteten Schlussmanns von Lugi HF werden sollte. Zum ersten Mal vertraute Trainer Martin Schwalb dem 32-Jährigen über die gesamte Spielzeit den Kasten an, Cleverly bedankte sich mit tollen Paraden. 16-mal zerstörte er die Angriffsbemühungen der Spanier vor der Linie, parierte sogar zwei Siebenmeter. Nach fünf Ligaspielen, bei denen ihm nur der Platz auf der Bank blieb, sollte in Logroño der Augenblick für Cleverly gekommen sein.

An diesem Mittwoch (19.15 Uhr, Sporthalle Hamburg) trifft der HSV im drittletzten Gruppenspiel erneut auf den Tabellendritten der Liga Asobal. „La Rioja ist immer gefährlich“, sagt Rückraumschütze Adrian Pfahl und warnt davor, die Spanier zu unterschätzen. Tatsächlich droht dem Titelverteidiger mit dem Fünften der Gruppe D aber keine echte Gefahr in der Königsklasse. Mit einem 34:31-Erfolg gegen die Slowenen RK Gorenje Velenje verbuchen die Champions-League-Debütanten ihren einzigen Sieg.

Die letzte Partie in der Sporthalle Hamburg endete für die Hamburger mit der 31:33-Pokalschmach gegen Frisch Auf Göppingen. Linkshänder Adrian Pfahl lenkt die Konzentration lieber auf La Rioja: „Es gilt, auf ihre offensive Deckung Lösungen zu finden.“

Trainer Schwalb zeigte am Dienstag das Hinspiel gegen La Rioja zur Videoanalyse. Cleverly bemerkte vor allem die großen Fortschritte, die die Mannschaft seitdem gemacht hat: „Wir sind jetzt viel weiter als damals. Das Team kennt sich viel besser.“ Bisher ist die Champions League sein Wettbewerb, in der Bundesliga hütet meist Johannes Bitter das Tor. „Klar freue ich mich auch über Einsätze in der Liga, aber das geht Jogi genauso“, sagt der 32-Jährige und lobt: „Wir sind ein super Gespann.“ Zum Ende der Saison läuft der Vertrag mit dem Dänen aus. Wie es im Sommer weitergeht, ist offen. Cleverlys Fazit nach den ersten HSV-Monaten ist nur positiv: „Ich fühle mich richtig wohl. Hamburg ist eine tolle Stadt. Meine Familie und ich sind sehr glücklich.“

Mit einem Sieg würde sich der HSV den vorzeitigen Einzug ins Achtelfinale sichern. Ziel bleibt aber der Gruppensieg. Das Team von Schwalb, der gegen La Rioja voraussichtlich wieder auf Zarko Markovic zurückgreifen kann, führt mit einem Punkt vor der SG Flensburg-Handewitt. Der nächste dicke Brocken wartet mit TBV Lemgo schon am Sonnabend (19 Uhr/O2 World). Einen Ausrutscher dort kann sich der HSV nicht erlauben.