Hamburg. Auch ohne ihren Cheftrainer haben die HSV-Handballer ihre Erfolgsserie fortgesetzt. Dem Champions-League-Sieger gelang mit 39:32 (20:13) beim ThSV Eisenach der achte Sieg hintereinander in einem Pflichtspiel und der sechste in der Bundesliga. Martin Schwalb hatte die Reise zum Spiel aufgrund einer Grippe nicht antreten können.

Sein Assistent Jens Häusler konnte einen vergleichsweise entspannten Abend verleben im fränkischen Coburg. Dorthin war die Partie verlegt worden, weil die Halle im Eisenach den Anforderungen nicht entspricht. Tatsächlich konnte der Aufsteiger dann auch nie so etwas wie einen Heimvorteil aufbauen. Das allerdings war im Wesentlichen der Stärke des Gegners geschuldet. Nach dem Zwischenstand von 3:3 (6. Minute) konnte sich der HSV Gegenzug um Gegenzug absetzen.

Torwart Johannes Bitter ließ in dieser Phase kaum einen Treffer zu und Hans Lindberg kaum eine der sich aus Bitters Paraden ergebenden Konterchancen aus. Als Torsten Jansen dann – neben Pascal Hens der Einzige im Hamburger Kader, der schon beim letzten Duell gegen Eisenach in der Saison 2003/04 mitspielte – nach 18 Minuten zum 16:8 traf, schien das Spiel bereits entschieden zu sein.

Offenbar etwas zu früh. Denn nun passierte, was in solchen Situationen gern passiert und was auch gestandene Trainer wie Schwalb manchmal nicht verhindern können: Es schlichen sich Konzentrationsschwächen ein. Lindberg scheiterte mit einem gelupften Siebenmeter, Bitters Fangquote sank unter 30 Prozent, und in der Abwehr blieb immer öfter der letzte Schritt aus.

Frische Kräfte allerdings standen Häusler nur in begrenztem Maß zur Verfügung. Kreisläufer Andreas Nilsson, Rückraummann Blazenko Lackovic und Ersatztorwart Marcus Cleverly waren aufgrund von Verletzungen nicht im Kader.

Näher als auf fünf Tore beim 22:27 (43. Minute) allerdings kamen die ersatzgeschwächten Thüringer nicht mehr an den HSV heran. Am Ende hatte Lindberg mit 14 Toren sogar einen Saisonrekord geschafft. Der Sieg geriet nie in Gefahr – und umso wertvoller, als Titelverteidiger THW Kiel zeitgleich beim SC Magdeburg mit 31:34 die erste Saisonniederlage hinnehmen musste.

Der HSV hingegen darf seine Serie am Sonntag im Champions-League-Spiel in Aalborg (Dänemark) ausbauen.

Tore, Eisenach: Jaanimaa 8, Trautvetter 5, Jurdzs 5, Luther 3, Ellisson 3, Jonsson 3/3, Sklenak 2, Wöhler 2, Vrazalic 1; HSV: Lindberg 14/1, Djordjic 6, Markovic 5, Duvnjak 5, Jansen 5, Cañellas 1, Pfahl 1, Dominikovic 1, Toft Hansen 1. Schiedsrichter: Moles/Pittner (Heddesheim/Karlsruhe). Zuschauer: 3500. Zeitstrafen: 4; 2..