Hamburg. Die mangelhafte Chancenverwertung und zu viele technische Fehler waren erneut das größte Manko im Spiel des HSV. Führten aus dem Feld 28 der 38 Kieler Würfe zu Toren (74 Prozent), waren es bei den Hamburgern nur 22 von 47 (47 Prozent). Gerieten die Angriffsbemühungen ins Stocken, was wiederholt passierte, führte der angesagte Spielzug nicht zu den erwarteten Wurfmöglichkeiten, reagierten die HSV-Profis wie am vergangenen Mittwoch beim Bergischen HC auch gegen den THW mit Hektik und Unsicherheit.

„Da holen wir noch zu oft die Brechstange heraus“, kritisierte HSV-Trainer Martin Schwalb sein Team. „Wir dürfen in diesen Situationen nicht die Übersicht verlieren. Da sind die Spieler auch mental gefordert. Der eine oder andere muss aber seinen Platz erst noch finden.“ Damit gemeint sein dürften vor allem der Halblinke Petar Djordjic, 23, und der Halbrechte Zarko Markovic, 27. Beide waren in ihren bisherigen Vereinen als Rückraumschützen gefragt, die alle Freiheiten zum Werfen hatten. Beim HSV wünscht sich Schwalb dagegen mehr spielerische Lösungen.

THW-Trainer Alfred Gislason plagen diese Sorgen nicht. „Meine Mannschaft hat bis auf wenige Phasen sehr diszipliniert gespielt und immer an sich geglaubt. Das ist ein besserer Saisonstart, als wir erwartet haben“, sagte der Isländer. Und auch Sport1-Experte Stefan Kretzschmar war vom THW begeistert: „Die Kieler haben ihre Vormachtstellung nicht eingebüßt. Sie sind weiter mehr als wettbewerbsfähig.“