HSV-Handballer gründen Förderabteilung FANily. Wunschziel sind für dieses Jahr 2013 Mitglieder

Hamburg. Die HSV-Handballer gehen auf Expansionskurs. Mit der Gründung der Abteilung Fördernde Mitglieder setzt der Champions- League-Sieger künftig auch auf Masse. 2013 neue Beitragszahler sollen bis zum Ende des Jahres gewonnen werden. Das zumindest ist das Wunschziel von Rechnungsprüfer Reimund Slany, 60, einem der Väter des Projekts. Momentan zählt der Verein 283 Mitglieder.

Mit FANily soll sich das möglichst schnell ändern. Wer der Fan-Familie beitreten will, zahlt fünf Euro im Monat. Slogan: „Ihr für uns. Give me 5!“ Das Geld soll ausschließlich dem Nachwuchs zugutekommen. Beim Bundesliga-Heimspielauftakt am 7. September gegen Rekordmeister THW Kiel will der Verein die Kampagne starten.

Etwa 250.000 Euro jährlich gibt der HSVe.V. für seine sechs Jugendmannschaften mit 110 Spielern und 14 Betreuern aus, allein 40.000 Euro kostet die A-Jugend-Bundesliga. Lizenzabgaben der HSV Handball Betriebsgesellschaft mbH& Co. KG an den Stammverein, rund 120.000 Euro, Gelder von zehn Sponsoren und zahlreichen Jugendpaten sorgen bislang für das Budget. „Wir wollen mit der FANily ein weiteres Standbein schaffen und unsere Einnahmen verstetigen“, sagt HSV-Jugendkoordinator Gunnar Sadewater, 32. Für die Abteilungsleitung, geplant als Doppelspitze mit Mann und Frau, wird Peter Hausendorf, 50, zweiter Vorsitzender des Fanclubs Störtebeker, kandidieren. Sein weibliches Pendant will sich demnächst öffentlich erklären. HSV-Ehrenrat André van de Velde, 42, wirkt offiziell als Fanbeauftragter. Der Rechtsanwalt gehört zu den Initiatoren.

Erster Ansprechpartner für FANily sind die 500 Männer und Frauen der vier HSV-Fanclubs. „Die Bereitschaft, zusätzlich Mitglied des HSV zu werden, ist bei vielen vorhanden“, sagt Hausendorf. Zwei bis drei exklusive Veranstaltungen in der Saison mit den Nachwuchsteams und den Profis sollen einen weiteren Anreiz zum Vereinseintritt schaffen. Im Gegensatz zu den Fußball-Supportern beim Hamburger SV und dem FC St. Pauli haben FANilys kein Stimmrecht auf der Mitgliederversammlung. Die nächste wird wahrscheinlich im Oktober stattfinden.

Kevin Herbst, 19, der als erster Nachwuchsspieler des HSV den Sprung in den Profikader geschafft hat, ist als FANily-Pate vorgesehen. Am Dienstag wurde der Linkshänder für U19-WM in Ungarn (9.–23. August) nachnominiert.

Der HSV versteht sich in der Jugend als Ausbildungs-, nicht als Breitensportverein. Dazu dient die Kooperation mit vier Vereinen des Hamburger Handballverbandes (AMTV, TuS Aumühle/Wohltorf, HG Norderstedt, SC Alstertal-Langenhorn). Fünf A-Jugendnationalspieler hat der Club in den vergangenen Jahren hervorgebracht, weitere sollen folgen. Mit den zusätzlichen Mitteln sind die Anschaffung von Kameras für ein Videofeedback geplant, mittelfristig die Anstellung eines zweiten hauptamtlichen Jugendtrainers neben Rosario Cassara, 35.

Die Champions-League-Qualifikationsspiele des HSV bei den Füchsen Berlin (21.8.) und in Hamburg (23.8., O2 World) werden um 19 Uhr angeworfen.