Deutsches Duell Mitte August um die Teilnahme an der Champions League. Bundesligaauftakt der Hamburger wird verschoben

Hamburg. Diese Lösung kam für alle Beteiligten überraschend, doch sie entbehrt nicht einer gewissen Logik. Das Exekutivkomitee des Europäischen Handballverbandes (EHF) hat auf seiner Sitzung im dänischen Herning entschieden, dass der HSV Hamburg und Bundesligakonkurrent Füchse Berlin den vierten deutschen Teilnehmer in der Champions League ausspielen (bisher Kiel, Flensburg, Rhein-Neckar Löwen). Die Begegnungen sollen am Montag, dem 19. August, und am Mittwoch, dem 21. August, stattfinden. Wer wann Heimrecht hat, lost die EHF am 27. Juni in ihrem Hauptquartier in Wien aus.

„Wir hatten als amtierender Champions-League-Sieger auf eine Wildcard für die Gruppenphase gehofft. Jetzt müssen wir uns eben in zwei Spielen gegen die Füchse durchsetzen“, sagt HSV-Geschäftsführer Christoph Wendt. Hintergrund der Entscheidung: Die EHF wollte verhindern, dass nächste Saison bis zu fünf deutsche Vereine in der Champions League spielen. Den Berlinern hätte als Bundesligavierter moralisch die Teilnahme an einem Wildcard-Turnier zugestanden – wie dem HSV laut Statuten als Titelverteidiger. In dem streiten sich nun vom 31. August bis 1. September Montpellier (Frankreich), Szeged (Ungarn), Skopje (Mazedonien) und Plock (Polen) um den letzten freien Platz in der Königsklasse.

„Die EHF hätte auch den HSV und uns mit Plock und Montpellier in ein Turnier in Polen stecken können. Das wäre weit unangenehmer gewesen. Jetzt qualifiziert sich garantiert ein Bundesligaclub für die Champions League, und beide Vereine dürfen sich über eine schöne Einnahme freuen“, sagt Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning.

Für die Hamburger erhöht sich damit der Terminstress gleich zu Saisonbeginn. Am 23. August fliegen sie nach Doha (Katar) zur Vereins-Weltmeisterschaft (25. bis 30. August; acht Teilnehmer). Der Bundesligaauftakt des HSV am 24. August in der O2World gegen den TuS N-Lübbecke muss deshalb auf einen Termin im September verschoben werden. Das Saisoneröffnungsspiel am 16. August (19.30 Uhr, Sporthalle Hamburg) gegen Kopenhagen wird aber wie geplant stattfinden.

Der HSV hält auch an seinem Trainingsauftakt am 16. Juli fest, die Berliner beginnen fünf Tage früher. Bis zur ersten Übungseinheit wird sich der HSV um eine weitere Verstärkung für den Rückraum bemühen, da Marcin Lijewski wohl in Plock unterschreibt.