Mit einem hart umkämpften 30:29-Sieg gegen Frisch Auf Göppingen wahrt das Team von Trainer Martin Schwalb weiter die Chance auf Rang vier der Bundesliga.

Hamburg. Jubeln, durchatmen, weitermachen: Der HSV Handball darf nach einem umkämpften 30:29-Heimsieg (16:16) gegen Frisch Auf Göppingen weiter auf die Qualifikation für die Champions League hoffen. Nach dem bitteren Rückschlag im Kampf um Platz vier zuletzt gegen TuS N-Lübbecke (26:31) war es am HSV, gegen den Tabellenzehnten für Wiedergutmachung zu sorgen. Doch nach der 1:0-Führung der Hausherren nahmen die couragierten und körperlich starken Gäste schnell das Zepter in die Hand und investierten mehr als der HSV.

Vor allem der wurfgewaltige Zarko Markovic im rechten Rückraum entwickelte sich zum Dreh- und Angelpunkt der Gäste, den die Hamburger zunächst nicht unter Kontrolle bekamen. "Wir wollten dagegenhalten, das hat am Anfang aber nicht so gut geklappt. Daher haben wir umgestellt und konnten Markovic dann aus dem Spiel nehmen", sagte HSV-Trainer Martin Schwalb. Sieben seiner insgesamt neun Treffer erzielte der beste Werfer der Schwaben in den ersten 30 Minuten und sorgte so mehrfach für die Göppinger Führung. Der HSV blieb behäbig, fand nur langsam in sein Offensivspiel, ließ seine Überlegenheit aber in sehenswerten Einzelaktionen aufblitzen.

In der Schlussphase schienen die Hamburger die Partie plötzlich entscheiden zu wollen: Einige erfolgreiche Gegenstöße setzten die Gäste unter Druck. Sobald der HSV das Tempo anzog, gelangte Göppingen an seine Grenzen. "Wir hätten uns auch früher absetzen können, aber dafür haben wir zu viele Abpraller nicht bekommen", sagte Torhüter Johannes Bitter, der einmal mehr eine herausragende Leistung zeigte und am Ende mit 21 Paraden Schlimmeres verhinderte. Für Göppingen reichte es zwar noch für den 30:29-Anschlusstreffer, mehr ließ der HSV trotz Unterzahl in der letzten Minute aber nicht mehr zu. "Die Jungs haben die Nerven behalten und in der Abwehr hervorragend gearbeitet. Wir haben verdient gewonnen", so Schwalb.

Um das große internationale Geschäft muss der HSV dennoch weiter bangen. Am nächsten Sonnabend sind zwei Punkte in Balingen-Weilstetten Pflicht. Am drittletzten Spieltag kommt es dann zum voraussichtlichen Endspiel um die Champions-League-Qualifikation gegen die Füchse Berlin, die derzeit Tabellenvierter sind. "Das wird nicht leicht. Gegen Berlin müssen wir eine stärkere Leistung abrufen als heute.", so Hans Lindberg, der nach zuletzt schwächeren Auftritten mit zehn Treffern bester Hamburger Schütze war.

Aus eigener Kraft können die Hamburger Platz vier nicht mehr ereichen. Sollte am Ende nur die Teilnahme am EHF-Pokal drin sein, will Trainer Schwalb von einer verkorksten Spielzeit dennoch nichts wissen: "Es war eine sensationelle Saison. Vor allem 2013 war ein gutes Jahr."

Wie gut es wirklich war, werden die kommenden sechs Partien, darunter das Final Four um die Champions League (1./2. Juni) zeigen. Dort könnte Meister THW Kiel schon im Halbfinale alle Träume platzen lassen. Für den HSV steht viel auf dem Spiel.