Hamburg. Die Diskussion ist bekannt, sie wiederholt sich fast jedes Jahr. Haben die HSV-Handballer bei der deutschen Pokalendrunde in der der O2 World einen Heimvorteil? "Ja!", sagt Flensburgs Trainer Ljubomir Vranjes, dessen Mannschaft am Sonnabend (15 Uhr, Sport1 live) im Halbfinale des Final4 gegen die Hamburger antreten muss. "Es ist nun mal die Halle des HSV, also spielen sie auch zu Hause", sagt der Schwede. Er schlägt vor, die finalen Pokalspiele an einem neutralen Ort auszutragen, zum Beispiel in München. Dort wird Ende August bereits der Supercup, das Duell des Meisters gegen den Pokalsieger, ausgeworfen. Vranjes: "Die Veranstaltung in der O2 World ist ein großartiges Event, dennoch würden wir gegen den HSV lieber in einer anderen Stadt antreten."

Die Handball-Bundesliga (HBL) hat die schwelende Debatte im vergangenen Jahr entschieden, als sie den Vertrag über die Austragung des Final4 mit der Arena am Volkspark um fünf Jahre bis 2017 verlängerte. Die Pokalendrunde wird seit 1994 in Hamburg gespielt, bis 2002 in der Sporthalle Hamburg. Damals war Hamburg noch ein neutraler Austragungsort. Der aus dem VfL Bad Schwartau hervorgegangene HSV spielt erst seit der Saison 2002/2003 in der Bundesliga.

Für HSV-Trainer Martin Schwalb ist das Halbfinale gegen Flensburg ebenfalls ein Auswärtsspiel. "Das ist zwar unsere Halle, aber nicht unser Publikum. Bei einem Heimspiel feuern nicht dreiviertel der Leute den Gegner an." Jeder Verein hat für das Final4 1000 Karten erhalten, die restlichen 9600 Plätze wurden seit Dezember überall in Deutschland abgesetzt. Die O2 World ist mit 13.550 Zuschauern an beiden Tagen fast ausverkauft.

Darüber hinaus werden die Kabinen und die Platzierung der Fanblöcke von der HBL ausgelost. Im Umkleideraum des HSV ziehen sich am Sonnabend die Melsunger um, die gegen den THW Kiel um 17.45 Uhr das zweite Halbfinale bestreiten. Der HSV muss in die Gästekabine.