Beim Heimspiel gegen Gummersbach könnte der Linksaußen wieder dabei sein. “Je näher das Comeback rückt, desto ungeduldiger wird man natürlich.“

Hamburg. Torsten Jansen muss nicht lange überlegen, wenn man ihn nach seinem letzten Pflichtspieleinsatz beim HSV Handball fragt. "Das war in der vergangenen Saison in Wetzlar", sagt der Linksaußen. Am 19. Mai 2012 gewannen Jansen und seine Teamkollegen mit 28:26. Anschließend begann eine 298-tägige Leidenszeit, die an diesem Mittwoch (20.15 Uhr/im Liveticker bei abendblatt.de) beim HSV-Heimspiel gegen den VfL Gummersbach ein Ende finden könnte. Sollte es keinen kurzfristigen Rückschlag geben, ist Jansen gegen den abstiegsbedrohten Traditionsclub wieder dabei.

"Je näher das Comeback rückt, desto ungeduldiger wird man natürlich", sagt der frühere Nationalspieler, der nicht verhehlt, wie schwer die vergangenen Monate für ihn waren. Blessuren an der Patellasehne und der Achillessehne zwangen den 36-Jährigen zum Zuschauen. "Natürlich denkt man hin und wieder schon: 'Oh, wie geht's jetzt weiter?'", sagt Jansen, der, typisch für sein Naturell, den Kampf gegen die Verletzungen nicht aufgeben wollte. Solange er das Gefühl habe, dem Team noch etwas geben zu können, werde er weiterspielen, sagt "Toto", wie ihn seine Kollegen nennen.

„Wir freuen uns, wenn er wieder spielen kann“

Große Unterstützung erfuhr der Routinier aus der Mannschaft. "Ich weiß ja selbst, wie es ist, lange Out of Order zu sein", sagt Pascal Hens. "Toto brennt einfach. Wir freuen uns, wenn er wieder spielen kann." Trainer Martin Schwalb bildete mit dem Führungsspieler häufig eine Fahrgemeinschaft zum Training und war so in der harten Zeit nicht nur Coach, sondern auch Psychologe. "Nach zehn oder 15 Minuten hängt Toto sicher die Zunge auf dem Parkett, aber er ist ein Vollblut-Profi, der in den letzten Monaten so hart gearbeitet hat", sagt Schwalb.

Und gegen Gummersbach will sich Jansen nun belohnen. Zumal es auch um seine Zukunft geht. Der Vertrag des Publikumslieblings läuft aus. Es ist kein Geheimnis, dass Jansen seine Karriere in Hamburg beenden will. Ob er das auch darf, ist fraglich. Intern ist man sich nicht einig, ob der Linksaußen körperlich imstande ist, eine weitere Saison durchzuhalten. "Wir sind im ständigen Dialog. Aber das Wichtigste ist, dass ich gesund bin und wieder meine Leistung abrufe", sagt Jansen.