Martin Schwalb warnt vor dem Ligaspiel der HSV-Handballer gegen Hannover-Burgdorf

Hamburg. Es genügte ein Blick ins Gesicht von Martin Schwalb, um zu erahnen, wie die Stimmungslage bei den Handballern des HSV derzeit ist. Locker und gelöst präsentierte sich der 49-Jährige den Journalisten, erzählte Geschichten aus der Zeit, als er selbst als Reporter in Mainz gearbeitet hatte. Aber auch, als er vom Zustand seiner Mannschaft sprach, änderte sich die blendende Laune nicht. Der Gruppensieg in der Champions League tat dem HSV gut. Das Selbstvertrauen kehrt nach und nach zurück, obgleich Schwalb betont, dass das eigene Selbstverständnis, welches den HSV in den vergangenen Jahren ausgezeichnet hat, noch nicht wieder zurück ist. "Das dauert noch ein wenig, aber wir sind auf einem sehr guten Weg", sagt Schwalb.

Doch die Champions League, so sagt Schwalb, muss nun aus den Köpfen raus. Es stehe schließlich wieder Bundesliga-Alltag auf dem Programm. In der heimischen O2 World gastiert am Mittwoch (20.15 Uhr) mit dem TSV Hannover-Burgdorf eine Mannschaft, die man erst vor drei Wochen im DHB-Pokal mit 33:31 geschlagen hat.

Schwalb weiß, dass die Konstellation mit zwei Duellen in so kurzer Zeit eine besondere Herausforderung für ihn und seine Spieler darstellt. "Wir werden sehen, wie es sich auswirkt. Hannover steht einen Punkt vor uns. Wir dürfen aber nicht denken, dass wir das Hinspiel und das Pokalspiel gewonnen haben und nun auch automatisch am Mittwoch gewinnen", sagt Schwalb, der dieser im Handball seltenen Konstellation sogar etwas Gutes abgewinnen kann. "Wir haben Bildmaterial, mit dem ich arbeiten kann. Ich werde das Pokalspiel noch mal in die Köpfe der Spieler reinbringen. Was wir gut gemacht haben, was nicht", sagt Schwalb, der keinen Hehl daraus macht, wie groß der Respekt vor dem Tabellenfünften ist.

Daher überrascht es nicht, dass der Trainer eindringlich vor Hannover warnt. "Es ist ein schmaler Grat zwischen Selbstvertrauen und Überheblichkeit. Ich bin der Meinung, es gibt eine höhere Instanz, eine Art Handball-Gott, der Überheblichkeit sofort bestraft. Unser Kopf muss klar sein", sagt Schwalb, der seinem Team aber jenen Hunger attestiert, der nötig ist, um das Minimalziel Champions-League-Qualifikation zu erreichen.