Hamburg. Es war das bisher beste Saisonspiel der HSV-Handballer, der überzeugende 31:19-Sieg über den SC Magdeburg. Dass nur 8039 zahlende Zuschauer in der O2 World das Match verfolgten, war für den HSV der weniger erfreuliche Aspekt des ersten Bundesligaspiels dieses Jahres. Schon acht Tage zuvor beim Pokalviertelfinale gegen die TSV Hannover-Burgdorf (33:31) kamen bloß 2705 Besucher in die Sporthalle Hamburg in Winterhude. Im Vergleich zu den Vorjahren scheint das Publikumsinteresse an den Hamburger Handballern nachgelassen zu haben.

Der Zuschauerschnitt in der Bundesliga ist in dieser Spielzeit auf 9305 gesunken. Das sind momentan pro Spiel 1080 Besucher weniger als in der vorigen Saison, obwohl mit dem deutschen Rekordmeister Kiel, Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen und Vizemeister Flensburg drei der prominentesten Gegner bereits in Hamburg gastierten.

Die Gründe für den Rückgang sind vielschichtig. Der Spielpan begünstigte den HSV bislang nicht, vier der acht Heimspiele fanden in der Woche statt; was im Schnitt rund 2000 Zuschauer kostet, weil viele Gäste aus dem Umland ausbleiben und auch Familien mit Kindern die späten Abendtermine meiden. Ähnliche Erfahrungen muss der Eishockeyclub Hamburg Freezers bei seinen Wochentagsspielen machen. Auch die Volleyballerinnen des VT Aurubis beklagen mittwochs ein Drittel weniger Besucher als an ihrem traditionellen Spieltermin, dem Sonnabendabend.

Ihren bislang größten Zuschauerzuspruch hatten die HSV-Handballer in den Spielzeiten 2009/2010 und 2010/2011, als sie 2009/2010 lange Zeit Tabellenführer waren und ein Jahr später das erste Mal Meister wurden. Die "Erfolgssympathisanten" scheinen dem Verein jetzt verloren gegangen zu sein, was HSV-Präsident Matthias Rudolph nicht überrascht: "Siege sind offenbar immer noch die beste Werbung." Doch die Erkenntnis, dass im Augenblick rund 1400 Zuschauer pro Spiel gegenüber den besten Zeiten fehlen, hat auch Tröstliches. Ein Stammpublikum von 9300 Besuchern bleibt ein solides Fundament.

Das Pokalhalbfinale des HSV gegen die SG Flensburg wurde am 13. April für 15 Uhr angesetzt.