Der Schwede soll am Dienstag beim Bundesligaspiel des HSV gegen den Tabellenachten Magdeburg zu seinem ersten Einsatz kommen.

Hamburg. Die HSV-Handballer haben den zweiten Teil der Bundesligasaison zur "Zurück-Runde" erklärt. Und tatsächlich dürften sich am Dienstag (20.15 Uhr, O2 World, Sport1 live) gegen den Tabellenachten SC Magdeburg die Reihen der verletzten Hamburger Spieler weiter lichten. Die Rückkehr von Spielmacher Michael Kraus, 29, nach seinem Hexenschuss ist ausgemacht, weit emotionaler wäre jedoch eine zweite Personalie: Das Comeback des Oscar Carlén, 24. Zwei Jahre lang hatte der Schwede nach zwei Kreuzbandrissen nicht Handball spielen können, jetzt scheint er seinem Beruf wieder nachgehen zu können.

"Er hat in den vergangenen anderthalb Wochen gut trainiert und auch handballspezifische Belastungen problemlos verkraftet", sagt Co-Trainer Jens Häusler. Carlén fehle zwar noch die letzte Dynamik, die letzte Antrittsschnelligkeit, "doch er dürfte schon wieder bei 80 Prozent seines Leistungsvermögens sein". Während die Bundesligamannschaft in der vergangenen Woche beim Champions-League-Spiel in Tschechow (29:29) weilte, bereitete sich Carlén unter Häusler mit der U23 des HSV auf seinen möglichen Einsatz am Dienstagabend vor. Es wäre für ihn der erste im Hamburger Trikot seit seinem Wechsel im Sommer 2011 von der SG Flensburg-Handewitt. "Es wäre großartig, wenn das gegen Magdeburg klappt", sagt Carlén, "ich bin bereit, fühle mich fit. Ich kann mich jedoch nach dieser langen Wartezeit auch noch ein paar weitere Tage gedulden."

Cheftrainer Martin Schwalb will nach der Übungseinheit am Montagnachmittag seine Entscheidung treffen. Er hatte Carlén zuletzt immer wieder Pausen beim Training gegönnt, um ihn nicht zu stark zu belasten. "Sein Knie ist stabil, aber der Gefahr, dass er sich aufgrund ungewohnter Belastungen einen Muskelfaserriss in den Beinen zuzieht, mussten wir vorbeugen", sagt Schwalb. Ein Handballspiel stelle nun mal andere Anforderungen an den gesamten Körper als ein Training im Kraftraum.

Auch wenn Schwalb Carlén einen möglichst sanften Wiedereinstieg verschaffen will, die Zeit für den nächsten Schritt ist reif. "Ich werde mich im Kopf an die neue Situation, wieder auf dem Feld zu stehen, erst gewöhnen müssen. Das wird Zeit brauchen", ahnt Carlén. Von seiner Wurfgewalt, das zeigten die jüngsten Trainingseinheiten, hat der Halbrechte in der zweijährigen Pause nichts eingebüßt. "Seine Würfe kommen schon wieder wie Geschosse", sagt Häusler, "er wird der Mannschaft in den nächsten Wochen helfen können." Vielleicht schon am Dienstagabend.