Hamburg. Am Ende ging alles ganz schnell. Igor Vori, 32, Vizekapitän des HSV Hamburg, wechselt nach wochenlangen Verhandlungen im nächsten Juli zu Paris Saint-Germain HB, dem souveränen Tabellenführer der französischen Handball-Liga. Der Kroate unterschrieb beim Scheichklub, der von der Qatar Sports Investment finanziert wird, bis zum 30. Juni 2015 - mit Option auf eine weitere Saison. Obwohl der Kreisläufer in Hamburg noch bis Mitte 2014 unter Vertrag stand, verzichtet der HSV auf eine Ablösesumme. "Wir wünschen ihm für seine nächste Karrierestation alles Gute", sagte HSV-Geschäftsführer Christoph Wendt.

Henrik Toft-Hansen, 26, wird Vori in der nächsten Spielzeit beim HSV am Kreis ersetzen. Der Däne ist Teil des neuen Konzeptes des deutschen Ex-Meisters, der auf eine Verjüngung seines Kaders und auf die Reduzierung der Gehälter setzt. Vori soll im vergangenen Jahr der einzige HSV-Profi gewesen sein, der lange nicht bereit war, auf größere Teile seines Einkommens zu verzichten. Zwar hatte auch er der von Präsident Matthias Rudolph geforderten 20-prozentigen Minderung seiner monatlichen Grundbezüge zugestimmt, über Nebenabsprache wollte er jedoch die Verluste annähernd ausgleichen. Das missfiel Rudolph. Fortan stand der Weltmeister von 2003 und Olympiasieger von 2004 auf der internen Streichliste, auch weil Vori mit Angeboten anderer Vereine offenbar Druck auf den HSV auszuüben versuchte.

Weitere Abgänge an Paris HB wollen die Hamburger jedoch verhindern. Die Franzosen sind nach wie vor an HSV-Spielmacher Domagoj Duvnjak, 24, interessiert, einen der besten Handballer der Welt. Den will Rudolph aber auf keinen Fall an die Seine ziehen lassen. Voris Wechsels könnte jetzt dem Klub die notwendigen finanziellen Spielräume verschaffen, um Duvnjak mittelfristig an den HSV zu binden. Über eine vorzeitige Verlängerung des 2014 auslaufenden Vertrages bis 2017 soll nach der WM in Spanien weiter verhandelt werden. Der HSV hofft zudem, dass Torhüter Dan Beutler, 35, im Sommer in seine schwedische Heimat zurückkehrt. Auch Beutler hat noch einen - gut dotierten - Vertrag bis 2014.