Hamburg/Gummersbach. Man kann den HSV-Handballern ja vieles vorwerfen: dass ihr Spiel zurzeit nicht sonderlich attraktiv ist, dass es selten leicht und souverän aussieht, auch, dass sie in fast jedem Spiel irgendwann einen schweren Durchhänger haben. Aber der Erfolg gibt ihnen recht: Beim 35:31-Sieg am Dienstag in Gummersbach blieb der letztjährige deutsche Meister zum siebten Mal hintereinander in einem Pflichtspiel unbesiegt. Und über mangelnde Spannung brauchte sich auch diesmal kein Fan zu beklagen.

Erst in der letzten Viertelstunde zogen die Hamburger nach einer 27:26-Führung noch entscheidend davon. Zu verdanken war es diesmal einer Abwehrumstellung und Torwart Enid Tahirovic, der mit 15 Paraden vergessen ließ, dass Dan Beutler wie auch Blazenko Lackovic aufgrund einer Magen-Darm-Grippe nicht hatte antreten können. Für Beutler durfte erstmals Max-Henri Herrmann auf der Bank Platz nehmen. Einwechseln konnte Trainer Martin Schwalb den französischen Nachwuchstorwart allerdings nicht, dafür war Tahirovics Leistung zu stark.

Ähnlich wie Herrmann erging es Rechtsaußen Stefan Schröder, der nur staunend zusehen konnte, wie Hans Lindberg jeden seiner 13 Würfe ins Tor brachte. Eine lobende Erwähnung verdiente sich außerdem Kreisläufer Andreas Nilsson. Der Schwede nutzte mehrere Anspiele von Michael Kraus dazu, sich glänzend in Szene zu setzen.

"Wir haben die Ausfälle gut kompensiert", sagte Schwalb. Heute ist seine Mannschaft schon wieder in der Champions League gegen den russischen Meister Medwedi Tschechow gefordert (20 Uhr, Sporthalle Hamburg). Eurosport überträgt live. In drei Wochen führt den HSV die Reise noch einmal ins Bergische Land. Verbandspräsident Ulrich Strombach loste den Hamburgern für die dritte DHB-Pokal-Runde am 23./24. Oktober den Bundesliga-Absteiger Bergischer HC zu.

Tore, Gummersbach: Kopco 6, Pfahl 6 (2 Siebenmeter), Mahé 5, Schindler 4, Zrnic 3, Krause 3, Lützelberger 2, Putics 1, Sprem 1; HSV Hamburg: Lindberg 13 (3), Duvnjak 6, Nilsson 4, Hens 4, Kraus 3, Vori 3, Lijewski 1, Petersen 1. Schiedsrichter: Baumgart/Wild (Neuried/Offenburg). Zuschauer: 2105. Zeitstrafen: 4; 5.