Sissi/Hamburg. Es ist ein Mammutprogramm, das den HSV-Handballern in den kommenden Tagen bevorsteht. Innerhalb von nur sechs Tagen absolvieren die Hamburger drei Partien - zwei davon auswärts. An diesem Sonnabend (19 Uhr, Eurosport) tritt das Team von Trainer Martin Schwalb in der Champions League zunächst beim spanischen Gruppengegner Ademar León an. Am Dienstag folgt das Bundesliga-Auswärtsspiel in Gummersbach, und bereits am kommenden Donnerstag müssen sich die Hamburger vor heimischem Publikum gegen Champions-League-Teilnehmer Medwedi Tschechow (20 Uhr, Sporthalle Hamburg) behaupten. "Allein das Spiel in Gummersbach wird eine schwierige Partie für uns werden", sagt Schwalb, "die Reise nach Spanien steckt den Spielern sicherlich noch in den Knochen."

Die Belastungen für die Handballprofis sind hoch. Ein Grund, warum Schwalb den Nationalspielern in seinem Team einen Verzicht auf die Weltmeisterschaft in Spanien im Januar 2013 nahelegte (das Abendblatt berichtete). Doch nicht alle Experten teilen Schwalbs Sichtweise. Nach Bundestrainer Martin Heuberger hat sich nun auch Junioren-Bundestrainer Christian Schwarzer klar gegen einen WM-Verzicht von Nationalspielern ausgesprochen. "Für mich war das immer die größte Ehre, sein Land vertreten zu können", sagte Schwarzer auf Kreta.

Für Schwalbs Argumentation zeigte der ehemalige Weltklassekreisläufer dennoch Verständnis. "Sicherlich ist der internationale Wettspielkalender sehr anspruchsvoll für die Spieler", sagte Schwarzer: "Schlussendlich bezahlen ja die Vereine die Spieler, und wenn diese dann verletzt von der WM kommen, kann man so eine Äußerung verstehen."

Von einer Reduzierung des Terminkalenders auf nur noch ein internationales Großereignis alle zwei Jahre hält er nichts. "Wir brauchen die Medienpräsenz", so Schwarzer. Man müsse sich vielmehr um den Rahmen, in dem solch ein Turnier durchgeführt wird, Gedanken machen. "Der erste Ansatz wäre, ein Turnier zu strecken."