Die AOK Rheinland/Hamburg will als neuer HSV-Sponsor für Gesundheitsvorsorge werben

Hamburg. Die Gruppe grün bekleideter Männer, die gestern Vormittag durch Eilbek joggte, zog manch verwunderten Blick hinter sich her. Die HSV-Handballer kommen ja nicht jeden Tag an der eigenen Wohnungs- oder Bürotür vorbei. Und Grün gehörte bislang auch nicht zu den Vereinsfarben. Man wird sich aber wohl bald daran gewöhnen. Zum 1. Januar bekommt das grüne Emblem der AOK Rheinland/Hamburg einen prominenten Platz auf der Ausrüstung des deutschen Meisters. Anlässlich der Präsentation des neuen Hauptsponsors kam die Mannschaft eigens vom Stadtpark zur AOK-Regionaldirektion in der Pappelallee gelaufen.

Dem Vernehmen nach will die Krankenkasse den HSV mit einem Betrag deutlich über 500 000 Euro unterstützen. Sie steigt damit zum größten Geldgeber nach Hauptgesellschafter Andreas Rudolph auf, der, über die Sponsoring-Aktivitäten seiner Unternehmensgruppe GHD hinaus, schätzungsweise mehr als drei Millionen Euro jährlich in den Handball pumpt.

Die AOK selbst hatte den Kontakt im Mai aufgenommen. Damals machte die Nachricht die Runde, dass Konkurrent Techniker Krankenkasse sein Engagement beim HSV beenden würde. Vor allem im Bereich der Vorsorge hofft AOK-Vorstandschef Wilfried Jacobs den HSV künftig als Kommunikationsplattform nutzen zu können: "Wir wollen dafür werben, dass mehr Kinder und Jugendliche in Handballvereine eintreten, und die Kooperation von Schulen und Sportvereinen stärken." Auch ein Handballturnier sei geplant, um die Gesundheitsbotschaften unters Volk zu bringen.

Den Erfolg der Kampagne will die AOK zum Ende der Vertragslaufzeit in einem Jahr überprüfen. Jacobs hat das Ziel ausgegeben, die Zahl der aktiven Nachwuchshandballer in Hamburg - derzeit sind es 4400 in 104 Vereinen - um 20 bis 25 Prozent zu steigern.

"Viele gemeinsame Aktionen" versprach HSV-Präsident Martin Schwalb. Für den Meistertrainer der vergangenen Saison war es der erste große Auftritt im neuen Amt. Die Partnerschaft sieht Schwalb auf einer soliden Grundlage: "Gesundheit ist ein hohes Gut für die Gesellschaft und im Besonderen für uns im Profisport."

Marcin Lijewski hätte es bezeugen können. Der Halbrechte hatte sich am Mittwoch beim 32:23-Sieg gegen Magdeburg am Rücken verletzt und wurde gestern mit Spritzen und Massagen behandelt. Bis zum Spiel gegen Göppingen am Dienstag (19 Uhr, O2 World) sollen die Muskelkrämpfe abgeklungen sein. Linksaußen Torsten Jansen steht nur für den Notfall bereit. "Sein Sprunggelenk braucht dringend eine Pause", sagt Physiotherapeut Niklas Albers. Jansen wird sie bekommen. Wegen der EM ruht der Spielbetrieb von Mittwoch an für sechs Wochen.