Hamburger Handballer gewinnen in Plock 30:26, Lijewski verletzt

Plock/Hamburg. Als die Handballer des HSV am Sonntagmittag auf dem Flughafen Fuhlsbüttel landeten, war beim deutschen Handballmeister die Freude über den 30:26-(14:13-)Erfolg in Plock der Sorge über die Gesundheit ihres Halbrechten Marcin Lijewski gewichen. Der polnische Linkshänder hatte sich zwei Minuten vor Schluss des Champions-League-Spiels beim polnischen Titelträger erneut am operierten Sprunggelenk verletzt, als sein Gegenspieler Piotr Chrapkowski nach einem Wurf auf seinem linken Fuß landete. "Ich habe immer noch Schmerzen", klagte Lijewski nach seiner Rückkehr nach Hamburg. Heute soll eine Kernspintomografie Aufschluss über die Folgen des Unfalls geben. Im Bundesligaspiel am Mittwochabend beim TBV Lemgo droht Lijewski wieder auszufallen. Erst am vergangenen Donnerstag hatte der 34-Jährige gegen den TV Großwallstadt (31:22) nach zwei Monaten Pause sein Comeback gegeben.

Sportlich gibt es dagegen vom Auftritt der Hamburger in Plock viel Positives zu berichten. Der Schwede Dan Beutler überzeugte im Tor mit 23 gehaltenen Würfen (47 Prozent), Nationalmannschaftskapitän Pascal Hens warf acht Tore bei neun Versuchen, und Michael Kraus erzielte sein erstes in dieser Saison, als er zum 30:26-Endstand traf. Nach anfänglichem Rückstand, 2:4 nach acht, 5:7 nach 14 Minuten, brachten die Hamburger Tempo ins Spiel, kamen zu vielen leichten Toren und zogen bis zur 46. Minute auf 24:17 davon. "Die Abwehr hat viele Bälle gewonnen und damit die Angriffe eingeleitet. Das war der Schlüssel zum Sieg", meinte Kraus.

HSV-Trainer Per Carlén hatte schon vor dem Anpfiff sein Geschenk zum 51. Geburtstag von der Mannschaft erhalten - eine Kirschtorte. "Über das zweite Präsent, den Sieg, und die Art, wie souverän wir ihn herausgespielt haben, habe ich mich allerdings noch mehr gefreut", sagte der Schwede. Der Gruppensieg, der erste bei der fünften Teilnahme in der Champions League, dürfte den Hamburgern jetzt kaum zu nehmen sein, auch angesichts der überschaubaren Klasse der Konkurrenz. "Der HSV hat gezeigt, dass er auf allen Positionen sehr gut besetzt ist und zudem einen hervorragenden Torhüter hat, einen besseren als wir", sagte Plocks dänischer Trainer Lars Walther.

Tore, Wisla Plock: Kubisztal 5, Toromanovic 4, Eklemovic 3, Spanne 3, Bäckström 3, Kavas 2, Paczkowski 2, Wisniewski 1, Chrapkowski 1, Zolotenko 1, Kwiatkowski 1; HSV Hamburg: Hens 8, Jansen 3, Vugrinec 3, Lijewski 3, Vori 3, Schröder 2, Duvnjak 2, Lindberg 2 (1 Siebenmeter), Flohr 2, Lackovic 1, Kraus 1. Schiedsrichter: Cacador/Nicolau (Portugal). Zuschauer: 5312. Zeitstrafen: 4; 2. Siebenmeter: 0; 1 (1 verwandelt).