Zwei Tage nach dem Großwallstadt-Sieg tritt der HSV in Plock an

Hamburg. Marcin Lijewski rechnet nicht damit, dass seine Familie am Sonnabend in der Orlen-Arena vorbeischaut. Vom heimischen Danzig sind es ja doch 270 Kilometer bis nach Plock, wo Lijewski heute mit den HSV-Handballern antritt (15 Uhr/Eurosport). Und nach dem Spiel beim polnischen Meister Wisla müssen die Hamburger auch schon schnell weiter nach Warschau und von dort zurück nach Deutschland. Champions League to go.

Nur 41 Stunden blieben Trainer Per Carlén und den seinen, sich nach dem 31:22-Heimsieg am Donnerstag gegen Großwallstadt auf die neue Aufgabe vorzubereiten. "Verbunden mit der Reise ist das schon belastend", sagt Lijewski, "aber egal: Wir müssen da durch." Bisher ist es noch immer gut gegangen. Schon zwischen den Spielen gegen St. Petersburg und Hüttenberg, gegen Skopje und in Hannover sowie beim Bergischen HC und in Constanta lag je nur ein Tag. Alle konnte der deutsche Meister gewinnen. "Wir nehmen es inzwischen mit Humor", sagt Torhüter Johannes Bitter, "wir wollen einfach mit Spaß an das Spiel herangehen."

Dieser aber dürfte der schwierigste Doppelschlag werden. Plock sei der stärkste Gegner in der Vorrundengruppe, warnt Bitter: "Was ich von denen gesehen habe, war richtig gut." Sollte der HSV auch in diesem fünften Gruppenspiel bestehen, wäre die Rückrunde wohl nur noch Schaulaufen.

Carlén, der am Sonnabend 51 Jahre alt wird, würde das zupasskommen. Er hat seiner Mannschaft ohnehin Kräfteschonung verschrieben. Gerade im Rückraum war der Verschleiß aufgrund der Ausfälle von Lijewski und Michael Kraus im ersten Saisondrittel überproportional hoch. Gegen Großwallstadt meldeten sich die beiden nach langer Pause zurück. "Es ist ein gutes Gefühl, sie wieder dabeizuhaben", sagt Carlén.

Wunderdinge aber solle man von den beiden Rekonvaleszenten noch nicht erwarten. Insbesondere für Spielmacher Kraus wirbt Carlén um Geduld: "Er darf jetzt keinen Druck bekommen, sondern muss langsam das Gefühl wiederbekommen." In knapp vier Wochen, so hat es Kraus am Donnerstag vorgerechnet, könne er wieder seine Bestform erreicht haben.