Hamburg. Igor Vori hatte sichtlich Spaß an der letzten Trainingsübung der HSV-Handballer am Freitag. Mit Schmackes schleuderte der Kreisläufer ein ums andere Mal einen leichten Ruton-Medizinball gegen den Brustkorb des auf dem Boden sitzenden Kapitäns Guillaume Gille, den das Engagement seines Teamkollegen sichtlich erheiterte. "Die Übung sollte die Aggressivität der Mannschaft fördern", erklärte Trainer Per Carlén, "beim Spiel gegen Eintracht Hildesheim müssen wir Vollgas geben." Nach zwei Auswärtsniederlagen gegen die Füchse Berlin und die Rhein-Neckar Löwen will Carlén die taumelnde Meistermannschaft an diesem Sonntag in der O2 World (15 Uhr) wieder auf den Siegespfad führen - und den niedersächsischen Aufsteiger dabei keinesfalls unterschätzen. "Mit Michael Qvist und Vladica Stojanovic haben die Hildesheimer zwei hervorragende Kräfte im Rückraum, da müssen wir aufpassen", so der Schwede.

Angst vor dem Aufsteiger habe man trotz der zuletzt schwachen Leistungen zwar nicht, wohl aber Respekt, betont Keeper Johannes Bitter. "Ich gehe aber davon aus, dass wir stark spielen und gewinnen werden", sagt der 29-Jährige. Der Weg zum Erfolg soll über Gegenstöße, ein Comeback von Guillaume Gille im Angriff sowie eine geschlossene Abwehr- und Torwartleistung führen.

Für neue Impulse in der Defensive könnte künftig Bitters Jugendtrainer Alexander Woronzow sorgen. Der HSV denkt darüber nach, den Torwarttrainer der Bundesliga-Frauen des VfL Oldenburg einmal pro Monat in die Volksbank-Arena zu lotsen, damit Johannes Bitter und Dan Beutler individuell betreut werden können. Ob und wann die Kooperation zustande kommt, wird in Kürze entschieden.