Die HSV-Handballer werden Mittwochabend für den Gewinn der deutschen Meisterschaft geehrt. Auch Fußballidol Uwe Seeler ist dabei.

Hamburg. Fußballidol Uwe Seeler ist da, Sportsenator Michael Neumann auch - und natürlich die Meisterschale, das Original. Um 20.45 Uhr, so sieht es der vorläufige Ablaufplan vor, soll sie den HSV-Handballern am heutigen Mittwochabend feierlich übergeben werden. Reiner Witte, 56, Präsident der Handball-Bundesliga (HBL) und Fan des THW Kiel, wird sie HSV-Kapitän Guillaume Gille, 34, in die Hände drücken. Nach dem obligaten Konfettiregen feiert die Mannschaft in der O2 World bis in die Nacht mit ihren Fans, im On-Stage-Restaurant und an der Holsten Sports Bar im Umlauf der Arena. "Die Vorfreude ist schon riesig", sagt HSV-Trainer Martin Schwalb, 48.

Vor das Fest hat der Spielplan die Pflicht gesetzt. Im letzten Saisonauftritt vor eigenem Publikum, die Halle ist mit mehr als 13 300 Zuschauern abermals ausverkauft, treffen die Hamburger auf den Tabellenachten TBV Lemgo (19 Uhr, Sport1 live). Verlieren ist verboten. "Wir wollen uns die Feier nicht vermiesen lassen", sagt Kreisläufer Bertrand Gille, 33, den weiter freie Gelenkkörper im Ellenbogen schmerzen. Nach der Saison muss er wohl operiert werden wie Marcin Lijewski, 33, am Knie. Michael Kraus, 27, den seit sechs Wochen Probleme am Wadenbeinkopf plagen, kommt dagegen um einen chirurgischen Eingriff herum, sein lädiertes Bein soll Mitte Juni nach den EM-Qualifikationsspielen mit der Nationalmannschaft für drei Wochen eingegipst werden. Alle drei Angeschlagenen werden heute auflaufen, einzig Blazenko Lackovic, 30, fällt wegen einer schweren Bauchmuskelzerrung aus, auch für das letzte Saisonspiel am Sonnabend (16.30 Uhr) in Balingen-Weilstetten.

Der Tag, an dem Trainer und Mannschaft für die Arbeit der besten Saison der neunjährigen Vereinsgeschichte des HSV offiziell belohnt werden, ist auch ein Tag des Abschieds. Torhüter Per Sandström, 30, wechselt nach Melsungen, Krzysztof Lijewski, 27, zu den Rhein-Neckar Löwen nach Mannheim - und nicht wie zwischenzeitlich angedacht zur Filiale nach Kopenhagen. Vizepräsident Dierk Schmäschke, 53, der HSV-Präsident werden sollte, kehrt zur SG Flensburg-Handewitt zurück. Die Verträge von Co-Trainer Goran Stojanovic, 45, und Sportchef Christian Fitzek, 50, hat der HSV auslaufen lassen. Sie erhalten heute ebenfalls Blumen.

Unter den Zuschauern gegen Lemgo wird der neue HSV-Trainer Per Carlén, 50, sitzen. Der Schwede weilt seit Wochenbeginn in Hamburg, schaute sich bereits am Olympiastützpunkt am Dulsbergbad um und besprach am Dienstag auf der Geschäftsstelle der Handballer in der Volksbank-Arena die Vorbereitung auf die nächste Saison.

Ob der deutsche Meister neben Carléns Sohn Oscar, 23, nach einem Kreuzbandriss rekonvaleszent, und Torhüter Dan Beutler, 33, noch weitere Spieler verpflichten wird, muss abgewartet werden. Völlig geklärt ist die Personalie Marcin Lijewski nicht. Der Pole hat zwar in Hamburg noch einen Vertrag bis 2012, er würde aber gern schon in diesem Sommer nach Kielce wechseln. Als Alternative für ihn käme der Gummersbacher Nationalspieler Adrian Pfahl, 28, in Betracht. Sein Klub hat die Ablösesumme auf eine halbe Million Euro festgesetzt. "Das geben wir nicht aus!", hat Martin Schwalb entschieden. Sein Wort hat künftig im Verein noch mehr Gewicht. Der Meistertrainer wird Geschäftsführer und Präsident.