Die HSV-Handballer können auch Zuschauer- und Punkteprimus der Liga werden

Hamburg. Einen "Super-Samstag" kündigt die Handball-Bundesliga für das Wochenende vollmundig an. Sieben Begegnungen an einem Abend sind in der Tat eine Besonderheit, wo die Spieltage doch sonst gern über die gesamte Woche gestreut werden. Die große Spannung im Titelkampf aber lässt sich auch durch noch so findige Schlagworte nicht mehr heraufbeschwören. Der HSV hat bei sieben verbleibenden Spielen acht Punkte Vorsprung auf Titelverteidiger THW Kiel.

Die Hamburger sind erst am Sonntag (17.30 Uhr/Sport1) gegen den TV Großwallstadt gefordert, jene Mittelklassemannschaft, die dem THW vergangene Woche die erste von zwei Heimniederlagen hintereinander beibrachte. Der HSV hat in der heimischen O2 World noch keinen Punkt abgegeben. "Wenn wir die Leistungen der letzten Spiele wieder abrufen und dazu noch unsere Fans in einer ausverkauften Halle hinter uns haben, ist mir nicht bange, dass wir unsere weiße Weste behalten", sagt Trainer Martin Schwalb.

Die Serie von 26 Ligaspielen ohne Niederlage lässt die Zuversicht gedeihen. Schwalbs größtes Problem ist wohl, welchen seiner 15 Profis er am Sonntag auf die Tribüne verbannt, wenn Guillaume Gilles Beschwerden an der Achillessehne bis dahin abgeklungen sind. Gilles Kapitänskollegen Pascal Hens wird es eher nicht treffen: Es wäre sein 300. Pflichtspiel für den HSV.

Spannender als die Titeljagd könnte die Rekordjagd des HSV werden. Sehr wahrscheinlich ist, dass die Hamburger die Zuschauerbestmarke des VfL Gummersbach (10 409) aus der Saison 2005/06 überbieten werden. Die Kieler Punktebilanz aus der vorvergangenen Serie (65:3) kann der HSV noch egalisieren. Sollte der Protest gegen die Wertung des Spiels in Lübbecke (30:30) Erfolg haben, wäre sogar eine einsame Bestmarke möglich.