HSV-Handballer gehen mit neuem Selbstbewusstsein in die restlichen neun Saisonspiele

Hamburg. Selbst eine Stunde nach dem Spiel, dem eindrucksvollen 35:22-(19:9-)Sieg bei den Füchsen Berlin, habe sich immer noch keiner seiner Spieler nach dem Ergebnis des THW Kiel gegen die SG Flensburg (38:26) erkundigt. Martin Schwalb, der Trainer der HSV-Handballer, hat das erzählt, und er fand das offenbar bemerkenswert. Die Botschaft scheint klar: Wir schauen nur auf uns und nicht auf den großen Konkurrenten. "Das ist jetzt keine Phrase mehr, die Mannschaft hat das verinnerlicht. Und das ist ein Zeichen der Stärke", sagt Schwalb.

Das Signal ist auch an der Förde angekommen. Wer zur Halbzeit in Berlin mit zehn Toren führt, der muss schon sehr gut gespielt haben, meinte Kiels isländischer Trainer Alfred Gislason: "Wenn der HSV nirgendwo mehr stolpert, dann wird er am Ende auch verdient deutscher Meister."

Hamburg und Kiel haben sich in der Handball-Bundesliga nicht nur in der Tabelle von den Verfolgern abgesetzt, die Form beider Mannschaften hebt sich auch deutlich von den letzten Auftritten der Berliner oder der Rhein-Neckar Löwen ab. Und deshalb mag auch die Hoffnung der Kieler schwinden, dass der HSV außer im direkten Duell am 20. April in den restlichen neun Saisonspielen noch Punkte abgibt.

Das Restprogramm (siehe unten) spricht allerdings für die Kieler. Kritische Auswärtsspiele stehen für den Titelverteidiger allenfalls noch in Gummersbach und Magdeburg an, der HSV dagegen muss nach Flensburg, Kiel und nach Mannheim zu den Rhein-Neckar Löwen, also zum Tabellensechsten, -zweiten und -vierten. "In der Verfassung des Berlin-Spiels sollte das kein Problem werden", sagt HSV-Vizepräsident Dierk Schmäschke, "ich bin mir sicher, wir werden Meister. Die Mannschaft hat aus der vergangenen Saison gelernt, als sie den Titel knapp verpasste." Die wichtigsten Lehren: gelassen bleiben und nicht auf andere schauen.

Hinzu kommt der Faktor Belastung: Während der HSV noch Champions League spielt, am Donnerstag das Achtelfinalhinspiel gegen Valladolid (19.30 Uhr, Sporthalle Hamburg), kämpft Champions-League-Sieger Kiel im Mai zusätzlich bei der deutschen Pokalendrunde und der Weltmeisterschaft für Klubmannschaften um Titel.

Restprogramm HSV (47:3 Punkte): 27.3., 15 Uhr, Melsungen (Heimspiel); 6.4., 20.30 Uhr, Flensburg (Auswärtsspiel); 10.4., 17.30 Uhr, Großwallstadt (H); 20.4., 20.15 Uhr, Kiel (A); 4.5., 20.15, Rhein-Neckar Löwen (A); 11.5., 20.15 Uhr, Gummersbach (H); 21.5., 19 Uhr, Ludwigshafen-Friesenheim (A); 27.5., 19.45 Uhr, Lemgo (H); 4.6., 16.30 Uhr, Balingen-Weilstetten (A). Restprogramm Kiel (43:7): 29.3., 19 Uhr, Großwallstadt (H), 6.4., 19.30 Uhr, Rhein-Neckar (H); 9.4., 19 Uhr, Wetzlar (A), 12.4., 20.15 Lemgo (A), 20.4., HSV (H), 4.5., 19 Uhr, Magdeburg (A); 22.5., 17.30 Uhr, Hannover-Burgdorf (A), 1.6., 20.45 Uhr, Gummersbach (A); 4.6., 16.30 Uhr, Lübbecke (H).