HSV-Handballer vor dem Schlüsselspiel in Magdeburg, Gille-Brüder sollen in Hamburg bleiben

Hamburg. Eine Ahnung von dem, was die HSV-Handballer am Sonntag erwartet, konnte Trainer Martin Schwalb am vergangenen Wochenende beim All-Star-Spiel der Bundesliga in Leipzig bekommen. "Die Magdeburger hatten schon das Glänzen in den Augen", erzählt er, "für die wird es das Spiel des Jahres." Seit zwei Wochen ist die Bördelandhalle ausverkauft, und auch wenn sie in den vergangenen Jahren ihren Schrecken für die Hamburger verloren hat, ist der Respekt bei den Spielern des Tabellenführers doch spürbar. Im Vergleich zur HSG Wetzlar, gegen die am Mittwoch beim 35:27-Sieg ein guter Start ins neue Jahr gelang, sei der SC Magdeburg "ein ganz anderes Kaliber", glaubt HSV-Kapitän Pascal Hens. Und Torhüter Johannes Bitter weiß aus seinen vier Magdeburger Jahren, "dass in dieser Halle alles passieren kann". Aber: "Wenn wir unseren Stiefel spielen, sollten wir gewinnen."

Es wäre der 20. Sieg hintereinander, und er könnte noch veredelt werden. Denn sollte im Anschluss an die Partie (15.45 Uhr) der THW Kiel die Füchse Berlin bezwingen (17.30 Uhr/beide Sport1), würde der Vorsprung der Hamburger auf fünf Punkte wachsen. Ein Polster kann angesichts der prekären Personallage im Rückraum nicht schaden: Gegen Wetzlar mussten Hens, Domagoj Duvnjak und Marcin Lijewski im Angriff durchspielen. In Magdeburg werden Blazenko Lackovic (Schulter) und Michael Kraus (Infekt) zurückerwartet. Eine vorzeitige Verpflichtung des Flensburgers Oscar Carlén, die zur Entlastung des rechten Rückraums erwogen worden war, ist keine Option mehr. Der Schwede erlitt im Spiel gegen Hannover-Burgdorf einen Kreuzband- und Meniskusriss im rechten Knie und fällt sechs bis acht Monate aus.

Damit ist auch ungewiss, ob Carlén seinem Vater bei der Vorbereitung des HSV auf die nächste Saison zur Verfügung steht. Per Carlén, 50, übernimmt wie berichtet im Sommer Schwalbs Amt. Sein Dreijahresvertrag soll heute in einer Pressekonferenz öffentlich gemacht werden. Möglicherweise wird bei der Gelegenheit auch die Vertragsverlängerung von Guillaume und Bertrand Gille bekannt gegeben.