Hamburg. HSV-Sportchef Christian Fitzek, 49, hat gestern seinen Schreibtisch in der Geschäftsstelle des Handball-Bundesligaklubs in der Volksbank-Arena geräumt und sich von den Mitarbeitern verabschiedet. Der HSV hatte kurz nach Weihnachten Fitzeks Vertrag zum 30. Juni dieses Jahres fristgerecht gekündigt, jetzt einigten sich beide Seiten auf die sofortige Freistellung des Sportchefs bei vollen Bezügen. "Das war der Wunsch aller Beteiligten", sagte Fitzek.

Sein Aufgabenfeld wird bis zum Saisonende geteilt. Prokurist Christoph Wendt kümmert sich um die administrative, Trainer Martin Schwalb um die sportliche Seite. Schwalb wird zum 1. Juli Geschäftsführer des Klubs und übernimmt dann auch offiziell die Leitung des sportlichen Bereichs. "Durch die getroffene Regelung kann sich Christian Fitzek bereits jetzt intensiv um seine weitere berufliche Zukunft kümmern", sagte HSV-Präsident Andreas Rudolph. Fitzek will nun sein Fernstudium zum Master of Business vorantreiben. Einen neuen Job hat er noch nicht in Aussicht. "Ich muss erst einmal sondieren, wohin die Reise gehen soll. Vieles ist denkbar, auch, dass ich etwas ganz anderes als Handball mache", sagte Fitzek. Er war seit Juli 2004 in verschiedenen Bereichen beim HSV tätig, erst als Co-Trainer Bob Hannings, 2005 ein halbes Jahr lang als Cheftrainer, von November des Jahres an auf der für ihn neu geschaffenen Position des Sportchefs. Rudolph: "Christian ist ein Teil der Geschichte des HSV. Er hat sehr gute Arbeit geleistet."

Die ist nicht mehr gefragt, weil Fitzeks Arbeitsbereich in der künftigen Struktur des HSV Handball auf Wendt und Schwalb aufgeteilt wird. "Jetzt Dinge anzuschieben, die später nicht mehr in meiner Verantwortung liegen, macht gegenüber meinen Gesprächspartnern wenig Sinn", sagte Fitzek. Die Formel "im beiderseitigen Einvernehmen" treffe daher bei seiner Freistellung zu.

Am Mittwoch wird Christian Fitzek ein letztes Mal in die HSV-Geschäftsstelle gehen. "Ein bisschen Wehmut verspüre ich schon", sagte Fitzek, "dieser Verein war in den vergangenen sechseinhalb Jahren ein Großteil meines Lebens. Und ich denke, wir haben in dieser Zeit einiges erreicht."